In mehreren meiner letzten Posts habe ich von der hohen Arbeitsbelastung berichtet, mit der ich dieses Schuljahr zu kämpfen habe. (Mehr dazu in den Artikeln: „Wie meine Woche war? Woher soll ich das wissen?“, „Ausnahmezustand – Das Arbeiten für die Schule hat Überhand genommen“, „Update: Kampf gegen das Chaos“ und „Und dann ging gar nichts mehr…“) So sehr ich hier darüber gejammert habe, so wenig habe ich dieses Thema in der Schule aktiv angesprochen. Was sollte es auch bringen? Die anderen Lehrkräfte meines Fachbereichs haben ja mehrheitlich ebenfalls mit dem selben Problem zu kämpfen. Viele mussten, so wie ich, extra Stunden übernehmen, um den Lehrer*innenmangel auszugleichen.
Schlagwort: Korrektur
Diese Woche, die erste nach den vergangenen zweiwöchigen Ferien, ist wie im Fluge vergangen. Gleichzeitig kann ich mich kaum noch an einzelne Momente erinnern. So sehr war ich in meine Arbeit vertieft. Vor den Ferien habe ich die Entscheidung getroffen, an Unterrichtstagen länger in der Schule zu bleiben, um die zu erledigenden Aufgaben besser in den Griff zu bekommen.
Ein unvermeidbares Übel
Ein nicht unwesentlicher Teil der Arbeit einer Lehrkraft ist das Korrigieren von Klassenarbeiten und/oder Klausuren, Tests und ähnlichen Wissensüberprüfungen. Das Evaluieren gehört einfach zu diesem Beruf dazu. Dabei ist es unerheblich, ob diese Tests oder Arbeiten benotet werden oder nicht. Für jegliche Form der Überprüfung des Wissens oder der Kompetenzen müssen wir Zeit aufwenden. Mal mehr, mal weniger. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei der Korrektur um etwas, was unausweichlich ist.
Als Lehrer*in unterrichtet man nicht nur
Wir sind uns sicherlich einig, dass die Unterrichtsvorbereitung und -nachbereitung, das Korrigieren und alle anderen Aufgaben mindestens genauso viel Zeit in Anspruch nehmen wie das eigentliche Unterrichten, wenn nicht gar mehr. Bereits in anderen Artikeln wie „Muss ich als guter Lehrer mein eigenes Leben aufgeben?“, „Meine Motivation rennt nackig mit einem Cocktail über die Wiese“ und „Als Lehrer*in ist man eigentlich nie fertig…“ habe ich von meinen stetigen Bemühungen berichtet, meine Arbeitsweise zu verbessern. Hier möchte ich nun ein kleines Update geben, wie ich derzeit am idealsten arbeite und auch auf bereits Genanntes zurückverweisen.
Korrekturen über Korrekturen
So ziemlich jede Lehrkraft kennt das Problem mit Bergen an Korrekturen, die sich vor einem auftürmen. Dabei erweist sich die schnelle Bewältigung dieser Stapel oftmals als ein Ding der Unmöglichkeit. Nur allzu oft liegt dies daran, dass man selbstverständlich nicht nur gemäß dem Motto Pi mal Daumen korrigieren sollte. Stattdessen sollte die Benotung gerechtfertigt sein. Das Stichwort hierbei ist „gerecht“. Die Schüler*innen sollten begreifen können, warum sie für ihre Leistung die jeweilige Note erhalten haben.
Vor dem Trimesterende ist nach dem Trimesterende
Nachdem wir in der vergangenen Woche alle unsere Noten in das schuleigene System einzutragen hatten, vollzogen sich diese Woche die Notenkonferenzen. In meinem Fall bedeutete dies an drei Abenden länger in der Schule zu bleiben. Die Benotung meiner Klassen letzte Woche hat sich dabei in einigen Fällen deutlich hingezogen. So sehr, dass ich noch am Freitag der vergangenen Woche, dem Tag des Notenschlusses, Klassenarbeiten in einer Klassenstufe zu korrigieren hatte.
Die Ursachen für das Problem
Dies lag speziell daran, dass ich in diesem Jahrgang gleich drei Klassen habe (insgesamt 83 Schüler*innen) und bisher nicht kontinuierlich den Aufwand betreiben wollte, drei verschiedene Klassenarbeiten zu gestalten, um die Kommunikation untereinander zu verhindern. Da eine dieser Klassen extrem langsam ist, zog sich somit auch für die anderen zwei Klassen deren Klassenarbeit immer weiter nach hinten. Und schon hatte ich den Salat. Auch mit drei Tagen Unterschied (zwei Klassen schrieben am Dienstag, eine andere am Freitag), hatte ich die letzten Tage vor dem Notenschluss also immer noch einen Haufen Korrekturen zu bewältigen.
Auch hatte ich zu Beginn des Schuljahres doch recht lange gewartet, bis ich mit dem Schreiben von Klassenarbeiten begonnen habe. Da wir in den Oberstufenklassen mindestens drei Klausuren pro Trimester einsetzen sollen, die jeweils eine der vier Hauptkompetenzen (also Hör- und Leseverstehen sowie mündlicher und schriftlicher Ausdruck) überprüfen, bleibt meist aber gar nicht soviel Zeit. Zu Beginn hatte ich den Eindruck, dass ich die Überprüfungen dennoch gut eingeplant hatte. Womit ich jedoch nicht gerechnet hatte, war der erhebliche Unterschied zwischen den Niveaus und der Arbeitsweise der einzelnen Klassen einer jeweiligen Klassenstufe. Das hat meine Planung doch erheblich durcheinander gebracht.
Zwar habe ich es geschafft, jedoch hat mir dies erneut eine Lehre erteilt. Das ist die, nicht noch auf den letzten Drücker Klassenarbeiten schreiben zu wollen. Denn nach Abschluss der Noten, haben wir hier für jede/n einzelne/n Schüler*in einen finalen Kommentar zu schreiben, in welchem wir uns zum Arbeitsverhalten und dem Betragen im Unterricht äußern. Bei einer Anzahl von Schülern*innen von derzeit 148, brauchte ich hierfür natürlich Zeit.
Von Tag zu Tag
Da nicht alle Notenkonferenzen am selben Tag stattfanden, hangelte ich mich somit so ziemlich von einem Tag zum nächsten. Schlussendlich habe ich auch dies geschafft. Jedoch merke ich bereits seit dem vergangenen Wochenende, dass ich einfach nur ausgelaugt und geschafft bin. Das Aufstehen am Morgen war somit zuletzt mit einigem Kraftaufwand verbunden.
Glücklicherweise hatte ich meine Unterrichtsinhalte schon soweit im Voraus geplant, dass ich neben den Korrekturarbeiten usw. nicht auch noch die Unterrichtsplanung zu bewältigen hatte. Nichtsdestotrotz fühlte ich mich zuletzt soweit geschafft, dass ich mich schon für das Erteilen der Kopieraufträge kaum noch aufraffen konnte. Schließlich musste ich die erstellten Arbeitsblätter zu Hause ja noch auf einen USB-Stick ziehen. Dass mich das schon viel Energie gekostet hat, zeigt, wie ausgelaugt ich zuletzt nur noch war.
Meine Lehre aus dem Dilemma
Was ich daraus natürlich deutlich als Lehre gezogen habe, ist, dass ich nicht mehr zu lange mit den Überprüfungen warten darf. Gerade Klassenarbeiten und Klausuren, die nicht grundlegend auf den Inhalten einer Unterrichtseinheit aufbauen, müssen nicht verschoben werden, nur weil die Beendigung einer Unterrichtseinheit länger gedauert hat als geplant. Meine Klassen werden somit bereits in der kommenden und der darauffolgenden Woche Klassenarbeiten bzw. Klausuren schreiben, um den Stress meinerseits deutlich zu reduzieren. Schließlich habe ich diese Überprüfungen ja auch noch zu korrigieren.
Gerade bei zu schreibenden Texten kann das nunmal länger dauern. Dementsprechend versuche ich hier nun grundlegend etwas zu ändern. In Anbetracht dessen, dass es Lehrkräfte gibt, die bereits zwei Wochen nach Beginn des Schuljahres Klassenarbeiten schreiben, so muss ich mich diesbezüglich nicht schlecht fühlen, wenn ich ebenfalls schneller vorangehe. Zudem bleibt bei einer Einteilung des Schuljahres in Trimestern statt Semestern mit einer erhöhten Anzahl an Klassenarbeiten bzw. Klausuren pro Trimester (im Vergleich zu den Schulsystemen in den Bundesländern, in denen ich bereits unterrichtet habe) eben nicht viel Zeit, um wirklich alle Verpflichtungen zu respektieren. Und letzten Endes hängt hiervon ja auch meine Gesundheit ab. Denn einen Erschöpfungszustand wie den augenblicklichen möchte ich wirklich nicht dauerhaft erleben.
Abbildungsverzeichnis
- Abbildung 1: „Müde am Arbeitsplatz“ (Quelle: Robert Half Talent Solutions), unter: https://www.roberthalf.de/blog/muede-im-buero-7-einfache-tricks-gegen-das-herbsttief (Zugriff: 02.12.2021)
Zum Ende der Ferien…
Zum Zeitpunkt der Verschriftlichung meiner Gedanken neigen sich die Ferien, gerne auch als „unterrichtsfreie Zeit“ bezeichnet, bereits wieder einmal ihrem Ende zu. Dabei stellt sich in mir das Gefühl ein, dass diese wieder einmal viel zu schnell vorüber gegangen sind. Gerade nach der Hälfte der Zeit empfinde ich stets so, als würde die Zeit nur so davonrennen. Wenn ich könnte, würde ich sie festhalten.
Teil I: Das Erstellen von Klassenarbeiten und Klausuren
Wie lange muss ich wirklich an der Erstellung einer Klassenarbeit oder Klausur sitzen?
Wir sind uns sicherlich einig, dass die Korrektur von Schülerarbeiten oftmals scheinbar unendlich viel Zeit in Anspruch nimmt. Dies kann aber auch bei der Erstellung von Klassenarbeiten und Korrekturen der Fall sein. Mitunter saß ich derart lange an einer einzigen Arbeit, dass ich wusste, dass eine schnellere Methode nötig war. Es ist einfach nicht möglich – oder zumindest nicht sinnvoll – , stundenlang an einer einzigen Klassenarbeit oder Klausur zu sitzen. Schließlich hat man noch genügend andere Aufgaben und auch für das Privatleben sollte noch Zeit zur Verfügung stehen.
Teil II: Die Korrektur im Block
Wir sind uns sicherlich einig, dass die Korrektur von Schülerarbeiten oftmals scheinbar unendlich viel Zeit in Anspruch nimmt. Selbstverständlich ist dies insbesondere in den Fremdsprachen und Deutsch der Fall. Und natürlich wurde ich vor dem Korrekturaufwand der Fremdsprachenfächer gewarnt. Wenn man sich aber einmal für ein Fach entschieden hat, so kann einen dieser Aspekt nunmal nicht abschrecken. Dennoch bin ich stetig auf der Suche nach einer schnelleren Methode, um all die Korrekturen zu bewältigen.