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Teil I: Das Erstellen von Klassenarbeiten und Klausuren

Wie lange muss ich wirklich an der Erstellung einer Klassenarbeit oder Klausur sitzen?

Wir sind uns sicherlich einig, dass die Korrektur von Schülerarbeiten oftmals scheinbar unendlich viel Zeit in Anspruch nimmt. Dies kann aber auch bei der Erstellung von Klassenarbeiten und Korrekturen der Fall sein. Mitunter saß ich derart lange an einer einzigen Arbeit, dass ich wusste, dass eine schnellere Methode nötig war. Es ist einfach nicht möglich – oder zumindest nicht sinnvoll – , stundenlang an einer einzigen Klassenarbeit oder Klausur zu sitzen. Schließlich hat man noch genügend andere Aufgaben und auch für das Privatleben sollte noch Zeit zur Verfügung stehen.

Die 80/20-Regel

Die Frage ist dabei oftmals, ob es sich wirklich lohnt, noch mehr Arbeit in die Erstellung einer einzigen Evaluation zu stecken. Hierzu ist die 80/20-Regel hilfreich, auf die ich im Verlauf meiner Suche nach einer verbesserten Arbeitsweise immer wieder gestoßen bin. Besagte Regel stellt die Frage, welche 20% des Aufwandes 80% der Ergebnisse bringen. Allgemein ist es nämlich meist so, dass schon ein geringer Aufwand bereits das gewünschte Resultat erzielt. Beispielsweise sind die zentralen Fragen, die von den Schülern*innen beantwortet werden sollen, doch recht schnell erstellt. Ob nun die Ordinalzahlen vor den einzelnen Fragen in römischer oder arabischer Schreibweise angegeben werden, ist dabei völlig unwichtig für die eigentliche Arbeit. 

Welche 20% des Aufwandes 80% der Ergebnisse erbringen ist bei der Erstellung einer Klassenarbeit nicht eindeutig zu sagen. Schlichtweg geht es darum zu erkennen, wann genügend gearbeitet wurde. Ist es wirklich sinnvoll, mit den Schriftarbeiten und der Platzierung der Begrifflichkeiten oder des Punktefeldes rumzuhantieren und über eine Stunde deren Positionierung zu verändern? Für das eigentliche Resultat ist dies doch völlig irrelevant. Somit bringt es wenig, wenn das Format mehrmals geändert wird. Es ist quasi wie in der Wirtschaft, wo auch nach den Kosten und dem Nutzen geschaut wird: Wieviel Zeit kostet mich der zusätzliche Aufwand und welchen Nutzen bringt das Ergebnis?

Die Änderung eines Formats lohnt sich höchstens bei der Erstellung der ersten eigenen Klassenarbeit, da dasselbe Format dann so gut wie immer wieder angewandt werden kann. Denn auch Aspekte wie das Namensfeld, die Klasse, das Datum, die Bepunktung etc. klingen lächerlich simpel, aber gerade am Beginn des Lehrberufs und speziell im Referendariat vergisst man diese schnell. Aber, wenn man diese Grundstruktur einmal erstellt hat, so reicht dies auch und muss nicht immer wieder neu kreiert werden.

Schnell, aber nicht schludrig

Allerdings sollte auch nicht schludrig gearbeitet werden, um nicht hinterher Aspekte zu bemerken, die durch ein wenig Mehraufwand schnell hätten behoben werden können. Aus diesem Grund empfehle ich auch, die erstellte Klassenarbeit/Klausur einmal selbst zu beantworten. Dabei zeigt sich schnell, wie gut die Fragen wirklich zu verstehen sind. Als kleiner Tipp: Diese Antworten können dann auch schon als Erwartungshorizont für die nachfolgende Korrektur verwendet werden – zwei Fliegen mit einer Klappe also. Zudem lassen sich so mögliche Fragen, die während der Klassenarbeit oder Klausur auftauchen könnten, um ein Vielfaches reduzieren. Ich empfehle jedoch auch speziell für Vokabeltests, die Lösungen zu notieren. Klar, man kennt in der Regel die Lösungen bzw. gewünschten Antworten. Diese jedoch vorher bereits notiert zu haben, erleichtert die Korrektur später erheblich und beschleunigt diese ungemein. 

Fazit

Was sicherlich deutlich geworden sein sollte ist, dass eine Lehrkraft stets Zeit sparen sollte, wo auch immer dies möglich ist. Dies gilt selbstverständlich auch für die Erstellung von Klassenarbeiten und Klausuren. Diese scheint auf den ersten Blick simpel zu sein. Dennoch kann sie unglaublich viel Zeit verschlingen. Der Grundgedanke ist deshalb, wie das Endergebnis genau die Resultate erzielt, die gewünscht werden, ohne mit unnötig viel Schnickschnack Zeit zu verplempern. Das Grundgerüst der Arbeit oder Klausur muss stimmen. Nur, wenn dann wirklich noch Zeit zur Verfügung steht und es nötig und sinnvoll erscheint, kann noch etwas hinzugefügt oder verbessert werden. Doch das sollte wohl überlegt sein, denn diese zusätzlich verwendete Zeit könnte dann woanders fehlen. Es gilt ökonomisch mit unserer Zeit umzugehen, da diese speziell im Lehrerleben ein wertvolles Gut ist…

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