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Im Arbeitsleben einer Lehrkraft gibt es eigentlich immer etwas zu tun. Nie ist man richtig fertig. Stets kann eine weitere Stunde vorbereitet, ein Stapel Arbeiten korrigiert oder neues Material ausgewählt werden.

Wie ich bereits in meinem Artikel über die mitunter mangelnde Motivation ausgeführt habe, gibt es hilfreiche Methoden, um Aufgaben dennoch zu bewältigen. Hierzu zählen das „Paretoprinzip“ und „Parkinsons Gesetz“ (hierzu mehr in besagtem Artikel). Mit diesen Strategien kann es dennoch geschafft werden, Arbeiten zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu bringen. 

Das Gefühl 

Das ist ja auch schön und gut. Bevor der Tag jedoch gekommen ist, an welchem das jeweilige Material eingesetzt werden soll, zweifelt mein Kopf allerdings weiterhin. Soll ich nicht doch noch den Stil des Arbeitsblatts ändern? Soll ich ein anderes oder aber ein weiteres Bild zu der Stunde hinzufügen? Geht es nicht doch irgendwie besser? und, und, und. Was kann man aber tun, um sich von diesen dennoch nagenden Zweifeln zu befreien? 

Auf dem Weg zur Lösung

Eine schlechte Nachricht vorab: Die perfekte Lösung für dieses Problem habe ich auch noch nicht gefunden. Gleichzeitig bin ich mir jedoch auch bewusst, dass das stete Zweifeln einen auf die Dauer doch nur kaputt macht. Grübeln hilft einfach nicht. Gleichzeitig gilt es auch, zwischen den verschiedenen Aufgaben zu unterscheiden. Denn nicht jede Aufgabe ist das stete Zweifeln wert. 

Arbeitsblätter müssen nicht perfekt sein, sondern dem Zweck dienen. Während des Referendariats mag dies zwar anders erscheinen. Sobald man jedoch im Anschluss an dieses beginnt in einer Schule zu arbeiten, so gilt es, mit den eigenen Kräften Haus zu halten. Es kann nicht alles perfekt sein. Perfektion ist zwar das, was Perfektionisten*innen wie ich suchen, jedoch gibt es diese nicht. 

Die Entscheidung

Da es also Perfektion nicht gibt, ist es nötig, vom Streben nach dieser Abstand zu nehmen. Jedes Material kann immer weiter verbessert werden. Diese Verbesserung liegt jedoch im Auge des Betrachters. Es handelt sich hierbei um eine sehr subjektive Entscheidung. So kann ein zu verwendendes Bild von einigen Personen als richtige und von anderen als falsche Wahl angesehen werden. Es ist somit höchst subjektiv. Jedoch zeigt sich hierin, dass die Ansicht, dass etwas „perfekt“ ist, je nachdem variiert, wen man fragt. Ich denke, dass dieses Beispiel deutlich macht, dass die Suche nach Perfektion eine Suche ohne Ende ist. 

Mir wurde einmal gesagt, dass eine gute Doktorarbeit eine abgegebene Doktorarbeit ist. Das Gleiche lässt sich über Unterrichtsplanungen, -materialien sowie Klausuren/Klassenarbeiten sagen. Es bringt einfach nichts, sich unendlich den Kopf über derartige Dinge zu zerbrechen. Was zählt ist, dass das Material das gewünschte Ergebnis erzielt. Ist man sich diesbezüglich unsicher, so hilft es bereits, sich Antworten zu den Fragestellungen zu überlegen (der Erwartungshorizont). Bemerkt man daraufhin, dass diese nicht durch die gegebenen Aufgabenstellungen ermöglicht werden, gilt es, diese zu ändern.

Manchmal kommt es aber vor, dass Aspekte, über die man sich über Stunden, manchmal sogar Tage, hinweg Gedanken gemacht hat, im eigentlichen Unterrichtsgeschehen dann plötzlich doch unzureichend sind. So etwa, wenn erst im Unterrichtsverlauf Rechtschreibfehler auffallen oder eine Aufgabenstellung trotz Vorüberlegungen nicht das gewünschte Ergebnis erzielt. Wenn dies auch nach einer sehr langen Zeit dennoch vorkommt, so resultiert hieraus doch sehr deutlich, dass ein weiteres Grübeln dennoch nichts gebracht hätte. Wenn es schon nach Stunden oder sogar Tagen nicht aufgefallen ist, so wäre dies auch nach weiterem Nachdenken nicht geschehen. 

Was wirklich zählt

Es gilt somit für sich selbst zu prüfen, ob das Material verständlich und dem Zweck dienlich ist. Dies sind tatsächlich die eigentlichen Aspekte, die es zu beachten gilt, um das Material im eigenen Unterricht einsetzen zu können. Die Aufgabenstellungen müssen so formuliert sein, dass die Schüler*innen diese direkt verstehen und nicht unendlich viele Nachfragen erfolgen. 

Neben der Verständlichkeit spielt auch die Leserlichkeit eine Rolle. Die Schüler*innen müssen die Schriftart gut lesen können. Hierbei gilt es auch daran zu denken, dass manche Lernende Probleme mit den Augen haben. In der Regel ist die Schriftgröße 11 ausreichend auf einem Arbeitsblatt, bezogen auf die herkömmlichen Schrifttypen. Wer hier den Schülern*innen, die Augenprobleme haben, aber einen Gefallen tun möchte, der wählt eher Schriftgröße 12. Auch die Druckintensität ist wichtig. Wenn das Arbeitsblatt so schwach bedruckt ist, dass die Worte kaum zu lesen sind, so verkompliziert sich ein Arbeiten hier. Auch darauf ist also zu achten. Neben genannten Aspekten sollte das Arbeitsblatt insgesamt auch sinnvoll aufgebaut sein. Übersichtlichkeit ist hier ein Muss. 

Sind diese Dinge gegeben, so ist dies bereits ein effektives Arbeitsblatt. Eine zusätzliche Arbeit an dem jeweiligen Material ist nicht nötig und beraubt Sie Ihrer Zeit für andere Dinge – sowohl andere Arbeiten, die ebenfalls zu erledigen sind, sowie ihrem Privatleben. Zusätzlich sollten Sie sich immer bewusst machen, dass sich unsere Schüler*innen in der Regel nur selten darum kümmern, wie das Material aussieht. Sie beschweren sich lediglich, wenn es nur schlecht lesbar ist. Also dann, wenn es nicht wenigstens dem Minimum an Standard entspricht. Dies zeigt recht deutlich, dass die Mehrarbeit nur von unseren eigenen Ansprüchen herrührt. Wirklich helfen tut dies nicht. 

Fazit 

Das Gefühl, immer noch etwas erledigen zu können, plagt, denke ich, die Mehrheit an Lehrkräften. Um uns aber nicht unnötig Zeit zu stehlen, gilt es, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Materialien für den Unterricht müssen nicht perfekt sein, zumal sie oftmals nur ein einziges Mal verwendet und oftmals wenig von den Schülern*innen beachtet werden. Aus diesem Grund ist es wichtiger, sich darauf zu konzentrieren, dass die Materialien gut leserlich, strukturiert und dem Zweck dienlich sind. 

Doktert man darüber hinaus noch weiter daran herum, so beraubt man sich der eigenen Zeit, die für weitere wichtigere Aufgaben benötigt wird. Zwar habe ich nach wie vor nicht den perfekten Ausweg gefunden, um die steten Zweifel in meinem Kopf abzustellen, ob ich nicht doch etwas an dem bereits erstellten Material verbessern sollte. Nichtsdestotrotz hilft ein Fokus auf das Essentielle deutlich, um diese Gedanken mehr und mehr zu beruhigen. Als Lehrkraft ist es einfach wichtig, mit den eigenen Kräften Haus zu halten und nicht unnötig Zeit zu vergeuden. 

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