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„La Côte d‘Ivoire est le nouveau champion d‘Afrique!“ (zu Deutsch: „Die Elfenbeinküste ist der neue Afrikameister!“) Diese Nachricht hat im ganzen Land Freudengeschrei ausgelöst. Wenn Sie an meinen Artikel „Fußballfieber“ zurückdenken, so wissen Sie, dass der Africa-Cup dieses Mal in der Elfenbeinküste ausgetragen wurde, das Land, in dem ich derzeit lebe und unterrichte. 

Dass die Elefanten, so der Name der ivorischen Nationalmannschaft, nach einigen Höhen und Tiefen noch dazu den Sieg davontrugen – da können Sie sich sicher vorstellen, dass die Freude nochmal so groß war. Aber nicht nur das Land war in dieser Zeit im Ausnahmezustand, auch die Schule.

Abbildung 1: Der Pokal

Hier folgt nun ein Update:

Geduld, Geduld und nochmal Geduld

Selbstverständlich blieben unsere Schüler*innen nicht unberührt von dieser Ausnahmesituation. Es war das Gesprächsthema Nummer eins. Für uns Lehrkräfte bedeutete dies viel Geduld mitzubringen – im Unterricht, während des Pausengeschehens, aber auch bezüglich unseres Stundenplans.

Stundenplanänderungen en masse

Wie ich im vorherigen Artikel beschrieben habe, wurden die Unterrichtsstunden zweier Tage, an denen die ivorische Nationalmannschaft spielte, an allen Schulen des Landes verschoben. An unserer Schule sollten diese Stunden an vier aufeinanderfolgenden Mittwochnachmittagen nachgeholt werden. Zu dieser Zeit haben nämlich die meisten Klassen und Lehrkräfte an unserer Schule unterrichtsfrei. Das war nicht einfach, aber nach vier Wochen zum Glück endlich überstanden.

Netterweise ist uns das Nachholen eines weiteren Tages, an dem der Unterricht ebenfalls ausfiel, erspart geblieben. Noch zwei weitere Mittwochnachmittage hätte unser Kollegium mit Sicherheit nicht ertragen. Das einzig Negative war, dass es sich dabei um einen Montag handelte. Eine meiner beiden Premières (11. Klassen) sehe ich nämlich alle zwei Wochen nur montags in einer Doppelstunde. Dass die wegfiel, war natürlich unglücklich, insbesondere da wir auf eine letzte Klausur vor Trimesterende hinarbeiteten und so natürlich weniger Zeit für die Vorbereitung zur Verfügung stand.

Pausenaktivitäteten

Noch ein weiterer Faktor hat das Unterrichtsgeschehen beeinflusst: die Pausenaktivitäten. Am Tag nach jedem Etappensieg gab es nämlich stets eine „Tanzpause“. Eine Sportlehrerin hatte mit einigen Klassen mehrere Choreographien zu den Liedern ausgearbeitet, die zum Anlass des Africa-Cups veröffentlicht worden waren. Wer wollte, konnte sich dem Ganzen anschließen. 

Dass diese Aktivität nicht nur die zehn bis fünfzehn geplanten Minuten dauern würde, war natürlich allen klar. Danach dann wieder konzentriert im Unterricht zu sitzen, gelang nicht allen. (Surprise, surprise! ;-)) Also hieß es auch hier, viel Geduld mitzubringen. Beim Einzug ins Finale wurde die „Tanzpause“ noch dazu auf die zweite Hälfte der letzten Unterrichtsstunde verlegt, weshalb sich auch hier wieder eine Planänderung ergab. Es hieß also, viel Flexibilität mitzubringen. Der Anblick der vielen feiernden Schüler*innen im Nationaltrikot, die zum Teil noch dazu die Landesflagge schwenkten, entschädigte einen dann aber doch für vieles.

Dennoch blieb die Freude über jeden Sieg durch die vielen Stundenplanänderungen etc. mitunter etwas auf der Strecke. Bis die Nationalmannschaft das Finale erreichte…

Afrikameister!!!

Das Endspiel Elfenbeinküste gegen Nigeria fiel dann auf einen Sonntag. Endstand: 2:1 für die Elfenbeinküste!!! Die Freude nach dem Schlusspfiff war natürlich riesig. Im Anschluss an den Sieg wurde der darauffolgende Montag dann sogar zu einem spontanen Ferientag erklärt. Die entfallenen Stunden mussten diesmal nicht nachgeholt werden. Puh! Nach all den Wochen des Durcheinanders war das auch dringend nötig. Zwar hatte ich für besagten Tag eigentlich die vorher erwähnte Klausur angesetzt, aber was soll‘s? Ein Verschieben war zum Glück ohne Weiteres machbar.

Endlich konnte ausgiebig gefeiert werden und das ohne weitere Störungen. Dennoch kamen die vierzehntägigen Frühlingsferien zwei Wochen nach Ende des Africa-Cups gerade recht. Endlich können wir alle unsere Kraftreserven wieder auffüllen. Diese aufregenden vier Wochen des Africa-Cups waren aber auf jeden Fall etwas, was uns bestimmt allen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Trotz der vielen Faktoren, die das Unterrichtsgeschehen beeinflussten, war die Zeit aber dennoch auch schön.

Abbildung 2: Die Siegesfeier

Abbildungsverzeichnis:

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