Es ist noch kein (Fremdsprachen-)Lehrer vom Himmel gefallen.

Kategorie: Arbeitsalltag Seite 2 von 12

„Ihre Vokabeltests fehlen mir.“

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Ja, genauso habe ich auch geschaut. Aber den Satz „Ihre Vokabeltests fehlen mir.“ hat eine ehemalige Schülerin, die ich die vergangenen beiden Schuljahre im Englischunterricht hatte, mir gegenüber diese Woche tatsächlich geäußert. Natürlich hat mich so eine Aussage gefreut, allerdings hat sie mich, um ehrlich zu sein, in allererster Linie aber irritiert. Denn seitdem ich diesen Typ Vokabeltest in den Klassen einsetze, gibt es in der Regel nur Gestöhne, weil das Üben dafür mit mehr Arbeit verbunden ist als herkömmliche Tests. Das liegt daran, dass ich eben nicht wie der Großteil meiner Kollegen*innen nur rein von der Landessprache in die Fremdsprache übersetzen lasse.

„Unkonventionelle“ Vokabellisten und Vokabeltests 

Bereits in meinem Artikel „Vokabeltest ist nicht gleich Vokabeltest ist nicht gleich Vokabeltest“ berichtete ich davon. Die Vokabellisten, die ich in allen meinen Klassen ausgebe, sind stets an den Inhalten einer Unterrichtseinheit ausgerichtet. Pro Unterrichtseinheit gibt es eine Liste. Die Listen bestehen zunächst aus drei Spalten: (1) das Hauptwort, (2) dessen Synonym oder eine Definition, sollte es kein direktes Synonym geben und (3) die Landessprache (also hier die französische Sprache). Gibt es ein Antonym, wird auch dieses hinzugefügt.

Zudem gebe ich, wenn möglich, zu einem Wort auch noch andere Wörter derselben Wortfamilie dazu. Sollte beispielsweise in einem Text ein für die Unterrichtseinheit zentrales Substantiv erscheinen, dann gebe ich, wenn möglich, auch noch das Verb und das Adjektiv dazu. Ein Bespiel: success (Substantiv), (to) succeed (Verb) und successful (Adjektiv). Dies sowie die jeweiligen Synonyme ermöglichen es den Schülern*innen, mehr Variation in ihre mündlichen oder schriftlichen Produktionen in der Fremdsprache zu bringen.

Abbildung 1: Ein Beispiel für einen Vokabeltest

Selbstverständlich führt das Hinzufügen dieser verschieden Begriffe zu einer Verlängerung der jeweiligen Vokabelliste. Gleichzeitig vergrößert dies aber auch den Wortschatz der Schüler*innen. Sie können sich idealerweise besser ausdrücken und ihr sprachlicher Ausdruck verbessert sich gleichermaßen.

Positives Feedback

Aber nun zurück zu meiner ehemaligen Schülerin. Als ich ihr sagte, dass ich diesen Satz noch nie gehört hätte, erklärte sie, dass sie diese Tests als sehr hilfreich empfunden hätte. Es ist wirklich schön, wenn Schüler*innen die Arbeit einer Lehrkraft anerkennen und wertschätzen. Diese besagte Schülerin hatte schon vorher zum Ausdruck gebracht, dass sie meinen Unterricht mochte. Andere Schüler*innen merken in der Regel aber erst dann, dass mein Unterricht gar nicht so schlecht war, wenn sie eine andere Lehrkraft im Englischunterricht haben.

Abschließend…

Letzten Endes kommt es natürlich nicht so sehr darauf an, wie sehr die Schüler*innen den eigenen Unterricht wertschätzen. Bemerkt man, dass die Lernwilligen Fortschritte machen, ist dies ja auch Rückmeldung genug. Dennoch ist es schön, auch mal persönliches Feedback zu erhalten, welches einen selbst und die eigene Arbeit bestätigt.

Abbildungsverzeichnis:

  • Abbildung 1: eigene Darstellung

Der Schweizer Käse des Schulsystems

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Der Stundenplan. Er ist es, der so ziemlich darüber entscheidet, wie der Schulalltag einer jeden Lehrkraft über das Schuljahr hinweg aussehen wird. Dementsprechend ungeduldig – und zum Teil auch mit Sorge – wird dessen Eintreffen jedes Jahr aufs Neue erwartet. So richtig begeistert angesichts des eigenen Stundenplans scheint dabei in den letzten Jahren an meiner Schule kaum jemand zu sein. Zum Teil auch zurecht.

Keine Note = keine Motivation?

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Zuvor ein kurzes Wort zur Erklärung: Dieser Artikel stammt aus den Tagen kurz vor Beginn der vergangenen Sommerferien. Wie Sie dem Artikel entnehmen können, war ich zu der Zeit schon am Ende meiner Kräfte und mehr als ferienreif. Aus diesem Grund habe ich zu dieser Zeit auch nichts mehr hier auf Lærari.com veröffentlicht. Und obwohl ich diesen Artikel zu jener Zeit begonnen hatte, schaffte ich es nicht, ihn dann auch zu vollenden. Ich möchte Ihnen diesen Text aber dennoch nicht vorenthalten, da er eine aktuell recht häufige Tendenz behandelt – der bloßen Fokussierung auf Noten seitens eines nicht unerheblich großen Teils der Schülerschaft. Ich wünsche viel Freude beim Lesen.

Der Stress ist vorüber und die Ideen kehren zurück

Es ist jetzt schon wieder eine Weile her, dass ich mich hier auf Lærari.com zu Wort gemeldet habe. Und wie auch bei den letzten beiden Malen, bei denen ich eine längere Pause einlegen musste, war diese nicht geplant. Aber es ging einfach nicht anders. Der Schulstress hatte auch dieses Mal wieder überhand genommen. Meine Energiereserven waren dadurch einfach zu leer, um mich nach der Schule oder am Ende der Woche noch hinsetzen zu können, um noch etwas zu schreiben. Mein Kopf war oft auch zu beschäftigt, um noch Ideen für neue Artikel zu finden.

Nun habe ich aber bereits meine letzten Unterrichtsstunden absolviert. Die Aufsichten von Abiturklausuren und des Diplôme national du Brevet, welches ungefähr dem deutschen Realschulabschluss entspricht, die Korrektur der Ergebnisse von ebendiesen Prüfungen sowie mündliche Prüfungen sind ebenfalls geschafft und die Notenkonferenzen erledigt. Nun stehen für mich nur noch letzte Treffen mit Arbeitsgruppen an. Der allgemeine Stress legt sich also so langsam. Und gleichzeitig merke ich, wie die Ideenschmiede in meinem Kopf so langsam wieder zu sprudeln beginnt.

Intrinsische Motivation: Fehlanzeige?

Ebendiese Feststellung hat mich zum Thema dieses Artikels gebracht: der intrinsischen Motivation. Denn nun schreibe ich ja bereits seit mehreren Jahren hier und obwohl ich bisher leider nur wenige Leser*innen für meine Inhalte habe begeistern können, bin ich nach wie vor motiviert, Texte zu schreiben und zu veröffentlichen. Letzten Endes geht es nicht darum, eine möglichst große Leserschaft anzuziehen – auch wenn es mich natürlich freuen würde, viele Menschen erreichen und idealerweise auch unterstützen zu können -, sondern darum, dass ich meine Gedanken und Ideen vermitteln kann – egal wieviele Menschen diese dann letzten Endes zu Gesicht bekommen.

Blogparade 2024 #3 – Die Attraktivität des Lehrberufs

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Dieses Mal möchte ich auch mal wieder an der EduBlogparade teilnehmen. Das Thema: „Morgens nicht recht, mittags nicht frei haben – trotzdem zufrieden. Was macht den Beruf des/der Lehrer*in so attraktiv?“

Bevor ich das diesmalige Thema zu Gesicht bekam, konnte ich bereits Herrn Mess‘s Reaktion darauf lesen (hier geht es zum Artikel: https://herrmess.de/2024/03/14/edublogparade-folge-3/). Diese fiel, zu seinem großen Unmut, eher ernüchternd aus. Denn bei den vielen Baustellen, die das Bildungswesen derzeit aufzuweisen hat – von maroden Gebäuden über erhebliche Krankheitsfälle zu vielfach drohendem Burnout -, fällt es schwer, den Lehrberuf noch als attraktiv zu bezeichnen.

Der Weltfrauentag in der Elfenbeinküste

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„Frauen leisten zwei Drittel der Arbeitsstunden, haben ein Zehntel des Einkommens und ein Hundertstel des Eigentums auf der Welt.“ (Monika Griefahn, deutsche Politikerin und Mitbegründerin der Umweltschutzorganisation Greenpeace Deutschland)

Wer sich wundert, weshalb es eines besonderen Tages zu Ehren der Frau bedarf, findet die Antwort in dem obenstehenden Zitat. Weltweit stehen Frauen noch immer viele Hürden im Weg. Das gilt insbesondere für die Berufswelt. Aus diesem Grund wurde gestern, dem 08. März, erneut der Weltfrauentag begangen. An diesem wird stets auf die Rechte der Frauen und geschlechtsspezifische soziale Ungleichheiten aufmerksam gemacht. Das diesjährige Motto: „Inspire Inclusion“.

Um ehrlich zu sein, habe ich, bevor ich das erste Mal eine Reise in die Elfenbeinküste unternommen habe, kaum daran gedacht, dass es den internationalen Frauentag überhaupt gibt, oder es schlichtweg vergessen. Verbringt man jedoch einige Zeit in diesem Land und das noch dazu im März, dann kann man erleben, welche Bedeutung diesem Tag hier beigemessen wird.

Afrikameister und was das mit Schule zu tun hat

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„La Côte d‘Ivoire est le nouveau champion d‘Afrique!“ (zu Deutsch: „Die Elfenbeinküste ist der neue Afrikameister!“) Diese Nachricht hat im ganzen Land Freudengeschrei ausgelöst. Wenn Sie an meinen Artikel „Fußballfieber“ zurückdenken, so wissen Sie, dass der Africa-Cup dieses Mal in der Elfenbeinküste ausgetragen wurde, das Land, in dem ich derzeit lebe und unterrichte. 

Dass die Elefanten, so der Name der ivorischen Nationalmannschaft, nach einigen Höhen und Tiefen noch dazu den Sieg davontrugen – da können Sie sich sicher vorstellen, dass die Freude nochmal so groß war. Aber nicht nur das Land war in dieser Zeit im Ausnahmezustand, auch die Schule.

Abbildung 1: Der Pokal

Gute Idee, schlechte Ausführung

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„Der Wert einer Idee liegt in ihrer Umsetzung.“ Thomas Edison (1847-1931), Elektrotechniker und Erfinder

Thomas Edison hat es auf den Punkt gebracht: Eine Idee allein bringt nichts. Sie muss sich auch sinnvoll in die Tat umsetzen lassen. Genau das hat sich vor Kurzem einmal mehr in unserer Schule bewahrheitet. Dort gab es nämlich zu Beginn des Schuljahres 2023/24 eine Neuerung, die in der Theorie recht gut klang, sich aber dann in der Realität als herbe Enttäuschung erwiesen hat.

Ein kleiner Sieg: Ich habe Nein gesagt!

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Abb. 1: Einfach Nein!

Nein. Nicht. Nö. Fällt es Ihnen manchmal auch so schwer, das zu sagen? Im Arbeitsbereich kostet mich das Aussprechen dieser Worte oftmals riesige Überwindung. Zu sehr habe ich Angst vor möglichen negativen Konsequenzen. Dementsprechend ausweichend reagiere ich in solchen Fällen auf Bitten etc. Bloß, um die Menschen nicht vor den Kopf zu stoßen. Deshalb feiere ich umso mehr, dass ich es vor Kurzem dennoch gewagt habe, Nein zu sagen.

Fußballfieber

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Abbildung 1: La Coupe d’Afrique des nations – Logo

Der Afrika-Cup (La Coupe d‘Afrique des nations (CAN) auf Französisch  oder Africa Cup of Nations auf Englisch). Dabei handelt es sich um das größte Fußball-Event in Afrika. Und dieses Jahr findet er tatsächlich in der Elfenbeinküste statt. Heute, am 13.01.2024, geht es los. Natürlich beginnt das Ganze mit einem Spiel der Nationalmannschaft. Bis zum 11. Februar werden die Spiele zwischen den Mannschaften ausgetragen, die sich qualifizieren konnten. Und natürlich ist alles aus dem Häuschen.

Sogar der Schulunterricht ist dem angepasst worden. Am kommenden Donnerstag, dem 18.01., und am nachfolgenden Montag, dem 22.01., spielt die ivorische Nationalmannschaft, genannt Les Éléphants. Aus diesem Grund fällt hier sogar der Unterricht aus, damit auch die Schüler*innen das Team anfeuern können. (Ob dafür wirklich ein ganzer Tag ausfüllen muss, steht natürlich auf einem anderen Blatt.) Dafür sollen die ausgefallenen Tage dann in den nächsten Schulferien nachgeholt werden. Unserer Schule wurde freigestellt, wie der Unterricht nachgeholt wird, da es sich hierbei um eine französische Schule handelt. Das hat jedoch auch für leichten Unmut gesorgt, wie Sie gleich erfahren werden.

Freude… mit einem leicht bitteren Beigeschmack

Natürlich sind alle gespannt, wie der Afrika-Cup ablaufen wird und natürlich auch, wie sich die Éléphants schlagen werden. Gleichzeitig hat sich der Freude aber auch ein leicht bitterer Geschmack beigemischt. Zumindest ist dies an meiner Schule so. Immer wieder flammen Diskussionen im Lehrerzimmer auf, weil die Schulleitung Folgendes entschieden hat: Statt in den Ferien werden die Stunden vom 18. und 22.01. über vier Mittwoche verteilt nachgeholt. Mittwochs haben die meisten Lehrkräfte nämlich traditionell nachmittags frei, weshalb dort Platz für diese „zusätzlichen“ Stunden ist. Meint zumindest die Schulleitung.

Prüfungen, die nicht Teil des generellen Unterrichts sind und an den besagten Tagen stattgefunden hätten, Sportkurse, die sonst mittwochs stattfinden, und eine Reihe weiterer Kurse wurden dafür allen Ernstes sogar auf vier verschiedene Samstage gelegt. Die betroffenen Lehrer*innen haben sich natürlich schön bedankt. Anstatt sich also voll und ganz auf das Spektakel rund um den Afrika-Cup konzentrieren zu können, müssen viele Lehrkräfte auch an Tagen in die Schule kommen, an denen sie sonst gar nicht unterrichten. Der Unmut ist deutlich zu spüren.

Und auch ich bin davon betroffen. Mittwochs habe ich in diesem Schuljahr meinen freien Tag. Wegen zweier Tage, die also plötzlich frei sind, werde ich nun an vier meiner freien Tage doch in die Schule kommen müssen. Das passt mir natürlich gar nicht. Denn es ist schon angenehm, einen freien Tag in der Woche zu haben, an welchem ich Termine wie zum Beispiel bei der Bank erledigen kann. Auch finde ich es angenehm, dass ich nach zwei sehr vollen Schultagen montags und dienstags einen Pause habe. Aber gut, es hilft ja nichts.

Was, wenn sie gewinnen?

Viele Lehrkräfte fragen sich allerdings auch, was passieren wird, sollte unsere Nationalmannschaft über die Vorrunde hinauskommen. Müssen wir dann weiterhin Mittwoch nachmittags arbeiten und die betroffenen Lehrkräfte sogar samstags? Zu hoffen ist natürlich, dass die Schulleitung in besagtem Fall das Gespräch mit uns suchen wird. Sicherlich hätte die Lehrerschaft gute Vorschläge, wie ein weiterer Stundenausfall nachgeholt werden könnte, ohne dass alle übermäßig belastet werden.

Abschließend…

Nun gilt es aber natürlich erstmal, sich auf das ganze Spektakel einzulassen und zu schauen, wie sich das Ganze entwickelt. Ich freue mich auf jeden Fall auf den Afrika-Cup und vor allem auf das Spiel heute Abend. Natürlich werde ich Sie auf dem Laufenden halten, wie sich die Éléphants schlagen und ob sich der Afrika-Cup noch in irgendeiner Weise auf den Schulalltag auswirken wird.

Auf jeden Fall kann ich Ihnen schon berichten, dass uns gestern mitgeteilt wurde, dass die Lernenden dem Unterricht im Fußballtrikot beiwohnen dürfen. Selbstverständlich wird sich auch das Verhalten einiger Schüler*innen in der Zeit etwas ändern: Mit Sicherheit wird die Aufmerksamkeit vieler schrumpfen, so sehr werden ihre Gedanken um das Thema Fußball kreisen. Die Spannung steigt also in vielerlei Hinsicht.

Abbildungsverzeichnis:

Das Jahr geht zu Ende… – Vorsätze, die den Januar überdauern

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Kaum hat man den Weihnachtsbraten verdaut und die Feiertage überstanden, steht auch schon das neue Jahr vor der Tür. Und mit all seinen Traditionen kommt auch eine daher, die immer wieder aufs Neue diskutiert wird: Neujahrsvorsätze. Von vielen gehasst, versuchen doch nur allzu viele Menschen, diese dennoch direkt ab dem Neujahrstag umzusetzen. Eine bessere Ernährung, mehr Bewegung, mit schlechten Angewohnheiten aufzuhören und, und, und. Wie wir alle wissen, halten nur die Wenigsten diese Vorhaben durch und spätestens Ende Januar sind alle guten Vorsätze auch schon über den Haufen geworfen.

Abbildung 1: „Happy New Year 2024“

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