Es ist noch kein (Fremdsprachen-)Lehrer vom Himmel gefallen.

Blogparade 2024 #1 – Mein (schulisches) Motto für 2024

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Durch „Herr(n) Mess“ (https://herrmess.de/2024/01/07/edublogparade-2024-1-runde/) bin ich auf das Konzept der Blogparade aufmerksam geworden. Hierbei verfassen alle Interessierten zu einem Thema einen Artikel und veröffentlichen diesen bis zu einem festgelegten Datum auf ihrem Blog. Ziel ist insbesondere die vertiefende Vernetzung von Bloggern*innen. Dieses Mal möchte ich (zum ersten Mal) ebenfalls daran teilnehmen.

Thema: Mein (schulisches) Motto für 2024

Abb.: Der gute Stern, unter dem alles steht.

Wie aus dem Titel dieses Artikels deutlich wird, ist das erste Thema das des (schulischen) Mottos für dieses neue Jahr. Ein solches auszuwählen, fiel mir zunächst gar nicht so leicht. Über mehrere Tage hinweg überlegte ich hin und her. Schließlich ist ein solches Motto nicht das Gleiche wie Neujahrsvorsätze, die nach ein paar Wochen sowieso über den Haufen geworfen werden. Ein Motto ist da doch eher etwas wie ein guter Stern, unter dem alles steht. Wie ein Filmtitel, der diesen Lebensabschnitt beschreibt. Dieser sollte schon mehr oder weniger weise gewählt werden. Schlussendlich ist meine Wahl auf „Mehr Abschalten und mehr Präsenz“ gefallen.

Mehr Abschalten

Mein Warum

Wer hier schon länger mitliest, weiß, dass ich über eine viel zu lange Zeit über die Charge an Arbeit geklagt habe, die der Schulalltag mit sich bringt. Ich hatte den Eindruck, als würde der Stapel stetig wachsen. Hatte ich einmal das Gefühl, etwas davon abgetragen zu haben, kam auch schon der „Schaufelbagger“ Schule und lud eine neue Portion Arbeit darauf ab. Aus Angst, es alles nicht schaffen und einen schlechten Job machen zu können, arbeitete ich immer mehr – oftmals samstags und sonntags. 

Meine Hoffnung, irgendwo mal etwas Zeit für mich herausschlagen zu können, wurde von Woche zu Woche enttäuscht. Und dabei war nur allzu offensichtlich, dass ich unbedingt eine Pause brauchte. Die Batterien waren so gut wie leer. Typisch Lehrerin hoffte ich vor jeden Ferien aufs Neue, die Akkus dann in dieser Zeit endlich wieder aufladen zu können. Natürlich oftmals vergebens. Selbstverständlich war das kein legitimer Grund, um zu Hause zu bleiben und so schleppte ich mich oft völlig erschöpft zur Schule.

Im vergangenen November hat es dann aber in meinem Kopf Klick gemacht. So sehr, dass ich mir das Datum – den 27. November 2023 – sogar notierte. An diesem Tag wurde mir klar, dass es so nicht mehr weitergehen konnte. Das permanente Arbeiten für die Schule, inklusive der Wochenenden, war zu viel.

Die Idee

Im vergangenen November habe ich dann also die sprichwörtliche Reißleine gezogen. Ich nahm mir vor, nur noch in echten (!) Ausnahmefällen am Wochenende für die Schule zu arbeiten. Wäre derlei Dringlichkeit nicht gegeben, so müssten die Aufgaben bis zur nachfolgenden Woche warten. Um dieses Ziel zu erreichen, habe ich meine Arbeitsweise umgestellt, wodurch ich deutlich effizienter geworden bin. Beispielsweise fahre ich seit ein paar Wochen freitags, wo ich erst um 11:45 Uhr beginne und auch nur drei Stunden unterrichte, schon immer morgens früh zur Schule und arbeite dann meine Liste an Aufgaben ab.

Das, und einige weitere Änderungen, hat sich als derart vorteilhaft erwiesen, dass ich tatsächlich seit besagtem Datum an keinem – ich betone „keinem“ – der Wochenenden mehr etwas für die Schule tun musste. Und dabei saß ich nicht, wie man nun denken mag, noch bis spät abends am Schreibtisch. Selbst in den vergangenen Weihnachtsferien hatte ich keinerlei schulische Verpflichtungen.

Deshalb ist mein erstes Motto für dieses Jahr „Abschalten“. Ich arbeite aktiv daran, mehr Zeit für mich zu schaffen, in der ich nichts für die Schule tue und auch mal nicht an diese denken muss. Der Plan ist, meine im vergangenen November begonnene neue Arbeitsweise fortzuführen. Und das auf Dauer. Das Abschalten fällt mir auch allmählich leichter. Vermutlich, weil ich weiß, wie gut ich vorgearbeitet habe – sowohl was die Unterrichtsplanung als auch die Korrektur angeht -, aber auch, weil ich die Aufgaben für die folgende Zeit gut im Blick habe. Der Stress hat sich deutlich verringert. Ich fühle mich allmählich besser.

Mehr Präsenz

Daneben ist es mir auch wichtig, präsenter zu sein. Das beziehe ich nicht auf den Unterricht. Denn da bin ich, meiner Meinung nach, schon präsent genug. Mir ist es wichtig, in den zwischenmenschlichen Beziehungen außerhalb des Unterrichtsgeschehens mehr Präsenz zu zeigen. Sowohl im Familien-, Freundes- als auch im Kollegenkreis.

Mir ist nämlich zunehmend bewusst geworden, dass ich durch die vielen Dinge, die mich durch die Arbeit beschäftigen, mit meinen Gedanken nicht immer ganz anwesend bin. Obwohl ich mich in einem privaten Gespräch mit einer Person befand, stellte ich immer öfter fest, dass diese Gedanken immer wieder abschweiften. Das hat wohl auch mit der Charge an Arbeit zu tun, von der ich zuvor sprach. Das möchte ich auf jeden Fall ändern und dabei auch eine bessere Zuhörerin werden.

Abschließend…

Dadurch, dass ich mit diesen Vorhaben – mehr Abschalten und mehr Präsenz – schon im November begonnen habe, bin ich guter Dinge, es auch weiterhin umsetzen zu können. Natürlich kann ich nicht vorhersagen, wie es in besonders stressigen und arbeitsintensiven Phasen sein wird. Stichwort: Korrekturen… Der Wille ist aber auf jeden Fall da, die Arbeit an den Wochenenden weitestgehend zu vermeiden und dadurch mehr Zeit für Freunde und Familie sowie Hobbys zu haben.

Und damit: Auf ein gutes und erfolgreiches Jahr 2024! Mögen Ihre Vorhaben von Erfolg gekrönt sein.

Abbildungsverzeichnis:

Bevor Sie gehen...

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Ein kleiner Sieg: Ich habe Nein gesagt!

  1. Ich glaube auch, dass die Präsenz in der Schule es manchen ermöglicht, auch unter der Woche mehr oder konzentrierter zu arbeiten; mir würde es so gehen, und ich bleibe auch gerne nach dem Unterricht noch in der Schule, um mich zum Arbeiten zu zwingen. (Freihe Wochenenden bleiben dennoch in weiter Ferne.) Ein optionales Büro dort für alle wäre schön, aus vielen Gründen, aber schwer umzusetzen. Und viele wollen vielleicht auch gar nicht.

    • Laerari

      Das ist schade, dass es für dich derzeit keine freien Wochenenden gibt. Schaffst du es denn, mal einen der beiden Tage frei zu haben?

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