Wer meine Blogbeiträge schon seit Längerem liest, dem wird mit Sicherheit aufgefallen sein, dass ich bereits seit einiger Zeit nichts mehr auf Lærari.com veröffentlicht habe. Genauer gesagt, seit Mitte Mai diesen Jahres. Angefangen hat dies mit dem Bewusstsein, dass ich eine kleine Pause brauchte. In der Zeit war in der Schule furchtbar viel angefallen und ich kam kaum zum Durchschnaufen.
Danach wollte ich dann direkt hier weitermachen. Das war mir aber nicht möglich. Sowohl psychisch als auch physisch war ich dazu nicht in der Lage. Ich war wie blockiert und fand weder die nötige Energie um zu schreiben noch die richtigen Worte. Und so wurden aus den geplanten Wochen Monate. Immer mehr Monate…
Ein Versagen!?
Je mehr Zeit ins Land ging, umso schlechter fühlte ich mich. Eigentlich wollte ich mich ausruhen. Doch gleichzeitig war da dieses nagende Gefühl. Das Gefühl, versagt zu haben. Ich war immer so stolz, es trotz der stressigen Arbeit stets geschafft zu haben, hier wöchentlich etwas zu veröffentlichen. Oftmals hatte ich sogar mehrere Artikel in petto. Dadurch konnte ich auch in besonders arbeitsintensiven Zeiten etwas auf Lærari.com hochladen, ohne für zusätzlichen Stress zu sorgen. Und nun das…
Noch dazu plagten mich Gedanken wie „Solltest du nicht mal endlich was schreiben?“ oder „Jetzt hängst du hier rum und schaust dir was auf YouTube an, dabei könntest du die Zeit doch viel sinnvoller nutzen, zum Beispiel zum Schreiben.“ Unterschwellig generierten diese Gedanken eine zusätzliche Quelle des Stresses. Hierdurch zog sich der Regenerationsprozess natürlich deutlich mehr in die Länge.
Ich fühlte mich immer mehr als Versagerin. Ich schaffte es einfach nicht, meinem Wunsch etwas zu schreiben nachzugehen. Und je länger dies andauerte, desto schlechter fühlte ich mich.
Diese Gedanken und Gefühle versuchte ich und versuche ich noch wegzuschieben. Die Pause war zwar ungeplant, aber gleichzeitig zeigte sie mir auch auf, wie dringend diese nötig war. Denn die Luft war raus. Ich konnte nicht mehr. Über das Schuljahr 2022/23 hinweg hatte ich mich allem Anschein nach so sehr verausgabt, dass ich im Anschluss daran nicht mal im Entferntesten daran denken mochte oder konnte, irgendetwas zu tun – weder für die Schule noch für meinen Blog.
Akku leer
Und obwohl ich mich innerlich für diese Schreibpause verfluchte, da ich ja eigentlich das Schreiben auf diesem Blog liebe, so war es mir dennoch nicht möglich aktiv zu werden. Ich hatte einfach keinerlei Energie mehr. Zwar hatte ich über die vergangenen Monate hinweg gemerkt, dass mich das Mehr an Unterrichtsstunden und Klassen viel Energie kostete (mehr dazu in den Artikeln: „Ausnahmezustand – Das Arbeiten für die Schule hat Überhand genommen“ und „Neues Schuljahr, neues Glück?!“), wie sehr habe ich aber erst im Verlauf der Sommerferien so richtig realisiert.
Eigentlich hatte ich die Intention, während dieser so sehnsüchtig herbeigesehnten Sommerferien zu Beginn etwas für den Unterricht des neuen Schuljahres vorzubereiten, um dann später etwas für Lærari.com zu tun. Stattdessen ließ ich mich ausschließlich treiben. Ich ging Hobbys wie Sport nach, traf mich mit Familie und Freunden und unternahm Städtereisen. Auch der seit Monaten vernachlässigte Schlaf wurde so weit wie möglich nachgeholt.
Es war einfach wichtiger, meine Energiereserven wieder aufzufüllen, anstatt einen mir selbstauferlegten Terminplan – das wöchentliche Veröffentlichen von Artikeln – zu respektieren. Und so langsam kam dann auch die Energie wieder zurück. Aber das dauerte. Seeehr lange.
Die Energie kommt zurück – langsam aber stetig
Ich habe mit dem Schreiben an diesem Artikel im Verlauf der Sommerferien begonnen, doch es war zu dem Zeitpunkt wohl noch zu früh. Die Energie reichte noch nicht aus, um diesen abzuschließen. Aus diesem Grund unterbrach ich den Prozess und ließ den Artikel ruhen. Die Pause war wichtiger.
Das neue Schuljahr hat nun begonnen und derzeit genieße ich bereits die zweiwöchigen Herbstferien. Der Schulalltag ist zugegeben auch dieses Jahr arbeitsintensiv, jedoch kommt mir das Ganze machbarer vor. Zwar habe ich auch dieses Schuljahr wieder mehr Stunden zu unterrichten, aber das wird nicht auf Dauer so bleiben und derzeit komme ich damit auch besser zurecht als im vergangenen Schuljahr. Hierzu wird es aber in einem meiner nächsten Artikel mehr geben.
So langsam kribbelt es mir aber wieder in den Fingern: Die Lust zu schreiben und mich um Lærari.com zu kümmern kommt zurück. Zwar kann ich nicht ausschließen, dass ich nicht doch noch einmal eine Pause benötigen werde, aber zumindest fühlt es sich wieder richtig an zu schreiben.
Abschließend…
Das letzte Schuljahr war eines im Ausnahmezustand. Die Arbeit nahm kein Ende. Und mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von zum Teil fast 60 Stunden war es nur eine Frage der Zeit, bis die Energiereserven vollkommen ausgeschöpft waren. Dass der Erholungsprozess dadurch mehr Zeit in Anspruch nahm, war da nur logisch.
Wie in jedem Schuljahr hege ich auch dieses Mal die Hoffnung, dass dieses Jahr besser werden könnte. Das scheint diesmal auch tatsächlich der Fall zu sein, denn die Energie kommt so langsam zurück. Und das, obwohl das neue Schuljahr bereits im vollen Gange ist. Ich hoffe auf jeden Fall sehr, Lærari.com und Sie, meine werte Leserschaft, nicht wieder so lange vernachlässigen zu müssen. Auf jeden Fall werde ich Sie auf dem Laufenden halten.
Herr Mess
Willkommen zurück! Und hab niemals ein schlechtes Gewissen, wenn der Blog liegen bleibt! Das ist reines Privatvergnügen, kein Wettbewerb um Follower (Es sei denn, du strebst das tatsächlich an).
Laerari
Vielen Dank für die lieben und aufmunternden Worte. Das tut gut und beruhigt das schlechte Gewissen. Einen Wettbewerb um Follower strebe ich in der Tat nicht an. 😊
Herr Mess
Na dann! Happy blogging! 🙂
Laerari
Danke. 😊