Es ist noch kein (Fremdsprachen-)Lehrer vom Himmel gefallen.

Raus aus der Schokifalle – Ernährung im Unterrichtsalltag

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Schulstress und Essen

Wir alle kennen es sicher zur Genüge: das Problem, sich im Arbeitsalltag richtig und ausgewogen zu ernähren. Zwischen all den Leistungen, die wir neben dem eigentlichen Unterrichten zu erledigen haben, bleibt oftmals kaum Zeit für „richtiges“ Essen. Das gilt auch oder mitunter sogar speziell für die Pausen. Schnell schlingt man dann eben halt „irgendetwas“ hinunter, um zumindest irgendetwas im Magen zu haben.

Dieses Essverhalten spiegelt sich dann nicht nur in negativer Weise auf der Anzeige der eigenen Waage wider. Nein. Zumeist zeugt auch unser verändertes Gemüt von einer unausgewogenen und wenig nahrhaften Ernährungsweise. Entweder wird man dann schneller mürrisch oder man merkt körperliche Beschwerden. Selbstverständlich gehört auch die regelmäßige körperliche Bewegung dazu, um sich nicht stetig schlechter zu fühlen. Hierzu habe ich mich bereits an anderer Stelle geäußert, wie zum Beispiel in meinem Artikel „Schlaf- und Sportmangel – Habe ich als Lehrer(in) noch Zeit für mich?“.

Die Schokifalle

Wie gesagt, tendieren Lehrkräfte im stressigen Arbeitsalltag oftmals dazu, einfach nur „irgendetwas“ zu sich zu nehmen, um nicht gar nichts im Magen zu haben. Da der Lehrberuf in erster Linie eine geistige Tätigkeit ist, verlangt der Körper insbesondere nach Kalorien. Gerade nach einem längeren Unterrichtsblock ohne jegliches Essen ist der Körper dann gerne in Alarmbereitschaft. Dies gilt insbesondere für unser Gehirn.

Und so „schieben“ sich dann viele einen Schokoriegel oder etwas ähnliches hinein. Die darin enthaltenen Kalorien mögen dann vielleicht fürs Erste für einen Nachschub sorgen, aber das einstweilige Sättigungsgefühl hält nicht lange an. Denn schließlich wissen wir alle, dass durch den Zucker in diesen Lebensmitteln der Blutspiegel erstmal rapide ansteigt, um dann nur umso schneller wieder abzufallen. Zunächst fühlen wir uns also vielleicht energetischer, aber das ist nicht von Dauer. Schnell verlangt der Körper wieder nach etwas Neuem. Der Weg in die Schokifalle ist also wie der in eine Sucht. Der Weg aus dieser führt, meiner Erfahrung nach, nur über eine Ernährungsumstellung. Denn Disziplin allein, nicht auf Süßes oder ähnliches zurückzugreifen, hat mir beispielsweise in dieser Hinsicht nichts oder nur wenig gebracht.

Raus aus der Schokifalle

Ich selbst habe mich in den vergangenen Jahren dabei erwischt, dass ich immer wieder, speziell in stressigen Zeitperioden, auf Süßigkeiten zurückgriff. Dies galt nicht nur für Pausen oder Freistunden. Auch zu Hause ging es weiter. Hatte ich besonders viel zu tun, griff ich schnell auf Naschkram oder andere schnell verfügbare Lebensmittel zurück. Auf diese Weise wollte ich mir die Zeit sparen, die ich für das Kochen benötigen würde. Doch bald schon merkte ich, welche negativen Konsequenzen ein derartiger Lebensstil hatte.

Aus diesem Grund habe ich es mir zum Vorsatz gemacht, mich ernsthaft besser um meine Ernährung zu kümmern. Dabei handelt es sich nicht um einen gutgemeinten Neujahrsvorsatz, der dann schnell wieder aufgegeben wird. Nein. Diesmal wollte ich es anders machen (siehe hierzu meinen Artikel „Alle Jahre wieder… – Gute Neujahrsvorsätze“) und bisher ist es mir (erstaunlich) gut gelungen, dies umzusetzen. Dies gelang und gelingt mir, indem ich die Gerichte, die ich selbst koche, bunter gestalte, mit einer größeren Vielfalt an Zutaten, speziell Gemüse. Dabei lasse ich mich von Gerichten inspirieren, koche welche nach oder kreiere diese selbst. Durch die größere Vielfalt in meinem Essen hat sich tatsächlich mein Bedürfnis nach Süßigkeiten gemindert. Ich benötige diese nicht mehr wie zuvor.

Wie schaffe ich es also, mich im stressigen Schulalltag richtig zu ernähren???

Ich schaue danach, was ich in den Geschäften erhalten kann und versuche, mich besser daran anzupassen. Möchte man beispielsweise ein Gericht nachkochen und findet nicht alle Zutaten, so muss man den Plan nicht gleich aufgeben. In der Regel lassen sich die meisten Zutaten durch andere ersetzen. Um nicht erst am Folgetag in einem gestressten und/oder völlig ausgehungerten Zustand mein Mittagessen kochen zu müssen, bereite ich mein Essen bereits am Vortag vor. 

Dabei habe ich gemerkt, dass ich, wenn ich nach dem Essen für den Folgetag koche, viel klarer über meine Bedürfnisse nachdenken und somit besser das Essen für den darauffolgenden Tag vorbereiten kann. Gleiches gilt für das Essen, welches ich mit zur Schule nehme. Anstatt nur ein belegtes Brot oder gar nichts, koche ich etwas, was sich gut in der Schule essen lässt. 

Es geht mir also darum, nicht etwas zu kochen, bei dem ich für das Essen einen eigenen Herd bräuchte. Auch brauchen die Gerichte, die ich mit zur Schule nehme, nicht unbedingt aufgewärmt werden. Mitunter müssen diese noch nicht einmal gekühlt werden. Auf diese Weise bin ich besser auf den Schulalltag eingestellt. Denn nicht immer habe ich genügend Zeit, um mein Essen im Lehrerzimmer zu mir zu nehmen, wo ein Kühlschrank und eine Mikrowelle zur Verfügung stehen. Ob ich hierfür Zeit haben werde, kann ich in der Regel bereits meinem Stundenplan für den Folgetag entnehmen. Auch nehme ich Nüsse, wie beispielsweise Mandeln, mit, um mich bei einem Heißhunger auf Süßes mit etwas mit bedeutend mehr gesunden Bestandteilen bei der Stange zu halten.

Abschließend…

Zwar möchte ich nicht sagen, dass man durch eine größere Vielfalt in der Ernährung keinerlei Verlangen mehr nach Süßigkeiten & Co. (mehr) hat. Das gilt auch für mich nicht. Dennoch merke ich bereits seit Beginn dieser veränderten Ernährungsweise, mit der ich zu Anfang dieses Jahres 2022 begonnen habe, eine stetige Veränderung meines Verlangens nach Süßem. Es ist deutlich schwächer. Für zu Hause empfehle ich für Heißhungerattacken auf Süßes Obst bereit zu halten. Dabei denke ich beispielsweise an Melonen. Die schmecken süß und sind trotz des darin enthaltenen Fruchtzuckers dennoch gesünder als ein Schokoriegel oder ähnliches.

Um Ihnen zu helfen, ebenfalls (mehr) Ideen zu erhalten, wie sie sich in der Schule ausgewogen ernähren können, ohne dass dies extrem kompliziert werden muss, werde ich Ihnen von nun an neben meinen Artikeln auch immer mal wieder meine Eigenkreationen an Rezepten zur Verfügung stellen. Ich hoffe, dass Ihnen diese ebenso helfen werden, im stressigen Schulleben dennoch auf eine ausgewogenere Ernährung achten zu können. Sollte Ihnen dies bereits gelingen, so hoffe ich, dass ich Sie zumindest zum Nachkochen inspirieren konnte. 

Ich würde mich zudem sehr über Ihre eigenen Erfahrungen mit dem Essen im Schulalltag freuen. Wie geht es Ihnen damit? Gelingt es Ihnen trotz der vielen Arbeit dennoch gut, sich ausgewogen zu ändern? Dann fände ich es schön, wenn Sie von einigen Tipps oder Strategien erzählen würden, die anderen und mir auch helfen können. Wenn Sie so wie ich Probleme damit haben oder hatten, dann können Sie hier gerne davon berichten. Schließlich ist ein Blog nicht nur zur Lektüre da, sondern soll, wenn möglich, auch dem Austausch dienen. 

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  1. Laerari

    Ein herzliches Danke für Ihren Kommentar. Ja, leider passiert es wirklich schnell, dass wir unsere Ernährung durch den Schulstress aus den Augen verlieren. Das klingt bei Ihnen ja danach, als wäre dieses Schuljahr besonders stressig. Ich kann nur vermuten, dass dies wie so oft an Corona liegt. ? Umso schöner ist es, dass mein Artikel Ihr Interesse wecken konnte. ?

  2. Schuldig im Sinne der Anklage! Vor allem in diesem Schuljahr ist mein Zuckerkonsum genau so nach oben gegangen wie der nach Kaffee. Am Ende des Tages kann ich überhaupt nicht mehr nachvollziehen, wie viel von beidem in meinem Magen gelandet ist. Deswegen lese ich jetzt hier besonders interessiert 🙂

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