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Sollten Sie meine Beiträge schon etwas länger lesen, so wissen Sie sicherlich, dass ich stets nach Methoden und Wegen suche, meine Arbeitsweise zu verbessern. Der Wunschgedanke hierbei ist der, für mehr Effizienz zu sorgen und dadurch für mehr Zeit – besonders für die wichtigen Dinge im Leben. Schließlich sollte das Leben nicht nur aus Arbeit bestehen.

Es geht mir bei dieser Suche nicht ausschließlich um Methoden, sondern auch um interessante Ideen und Ansätze, die mich die Dinge anders sehen lassen.

Vor Kurzem stieß ich diesbezüglich nun auf einen Beitrag des US-amerikanischen Unternehmers und Autors Seth Godin (*10.06.1960). Was ich dort las, war zwar kurz, dafür aber umso tiefgreifender. Der Titel „Clues that you might not be trying hard enough“ (also: Hinweise, dass Sie sich vielleicht nicht genug anstrengen) zog mich dabei wie magisch an. Das liegt daran, dass ich immer wieder das Gefühl habe, keine Fortschritte zu machen und nicht weiter zu kommen. Da ich dies zumeist auf einen fehlerhaften – nicht mangelhaften – Einsatz meinerseits zurückführe, erhoffte ich mir durch diesen Beitrag einige Tipps, um dies – zumindest etwas – korrigieren zu können.

Die Zeichen

Screenshot des Beitrags

Obwohl ich mir Tipps von diesem Beitrag erhoffte, erwartete ich vor dem Klicken auf den Link dennoch, dort die mehr oder weniger bekannten Punkte zu lesen. Dazu zählen für mich insbesondere (ein Gefühl von) Stagnation und eventuell auch eine gewisse Unzufriedenheit. 

Stattdessen las ich dort etwas völlig anderes. Etwas, das mich völlig überrascht hat.

Die vier Anzeichen, die Godin nennt, sind nämlich, dass (1) man normalerweise erfolgreich ist, (2) sich nur selten als Hochstapler*in fühlt, (3) bereits weiß, was man zu wissen braucht und (4) zuversichtlich ist, dass es schon funktionieren wird.

Das Überraschende an diesen vier Punkten ist für mich, dass diese eigentlich so klingen, als würden diese viel eher Ausdruck für einen Erfolg sein. Schließlich scheint es ja so, als würde hier bereits alles gelingen.

Wer rastet, der rostet.

Denkt man aber etwas weiter, so erscheinen diese Aspekte doch nur allzu logisch. Denn gerade dann, wenn man glaubt, schon alles zu wissen und sich auf das bereits Erlernte verlässt, beginnt man zu stagnieren. 

Denn das Interesse, sich weiter zu entwickeln, schwindet. Dabei wissen wir alle, dass stets Verbesserungsmöglichkeiten bestehen. Das gilt sowohl für unsere Arbeitsweise als auch für unseren Wissensstand. Nur dann, wenn wir auch ein Interesse daran zeigen, uns weiter zu entwickeln, ist dies auch möglich.

Und wie heißt es noch so schön: Wer rastet, der rostet.

Meinen wir also, dass wir nicht an uns selbst arbeiten müssen, um weiterzukommen, so wird dies auch nicht geschehen.  

Eine beruhigende Botschaft

Neben der Überraschung habe ich durch diesen Beitrag auch eine gewisse Form der Beruhigung erfahren. Zuvor fühlte es sich für mich persönlich so an, als würde ich genau deshalb – meiner Meinung nach – unfähig sein, weil ich die vier genannten Dinge eben nicht verkörpere.

Ich fühle mich oft wie eine Hochstaplerin. So, als müsste demnächst jemand in mein Klassenzimmer stürmen, um mich zu entlarven und für unfähig zu befinden. Dieses Gefühl stammt von meinen Zweifeln an meiner eigenen Befähigung. Schließlich scheinen viele Lehrkräfte soviel professioneller und in meinen Augen besser zu sein. Zu diesem Gefühl, welches auch als ,Impostor Syndrom‘ bezeichnet wird, habe ich auch bereits in meinem Artikel „Was hat das Impostor Syndrom mit meinem Fremdsprachenunterricht zu tun?“ geschrieben. Auch habe ich oft das Gefühl, alle anderen wissen soviel mehr als ich und dass ich eigentlich über keinerlei Wissen verfüge. Zudem habe ich auch oft Zweifel – an mir selbst und meiner Eignung als Lehrkraft.

Ich fühle ich mich oft nicht fähig, eben weil ich nicht alles weiß. 

Godins Beitrag zeigt deutlich auf, dass meine Gefühle und Ängste meiner eigenen Befähigung gegenüber also eher hilfreich als hinderlich sind, um Fortschritte zu machen und sich ernsthaft verbessern zu können. Ich fühlte – und fühle es noch – durch das Lesen dieses Beitrags eine gewisse Bestärkung weiterzumachen. 

Wege zum Erfolg

Es gilt, sich nicht von Hürden aus der Bahn werfen zu lassen. Auch sollte man stetig danach streben, sich zu verbessern. Perfektion gibt es nicht, aber Verbesserung und Weiterbildung.

Nur dann, wenn man stetig an sich selbst arbeitet, ist auch ein Fortschritt möglich. Nur auf diese Weise erkennen wir Verbesserungen. Machen wir uns unsere Schwierigkeiten und unsere Probleme bewusst, so können wir auch sehen, in welchem Bereich Verbesserungsbedarf besteht.

Dafür müssen wir uns aber auch ernsthaft damit auseinandersetzen, ohne Angst vor Schwierigkeiten und Fehlern zu haben. Diese sind schließlich ganz normal.

Anstatt sich auf andere Lehrkräfte zu konzentrieren und uns mit diesen zu vergleichen, sollten wir uns auf uns selbst fokussieren. Schauen wir lieber, wie wir stetig und Schritt für Schritt zu einer besseren Lehrkraft werden können. Denn das eigentliche Ziel ist es nicht, der/die beste Lehrer*in zu werden. Stattdessen geht es darum, eine bessere Lehrperson zu werden als wir es je für möglich gehalten haben.

Fazit

Als Fazit lässt sich aus diesem Beitrag Seth Godins ziehen, dass, sollten wir das Gefühl haben, nicht genügend Fortschritte zu machen, es eventuell daran liegen könnte, dass wir nicht genügend an uns selbst arbeiten und uns eher auf den eigenen Lorbeeren ausruhen.

Man lernt jedoch nie aus. Hat man diese Botschaft verinnerlicht, so kann man auch an sich selbst arbeiten und zwangsläufig ernstzunehmende Erfolge vermerken.

Es braucht dazu aber auch eine gewisse Portion Selbstkritik, um die eigenen Schwächen erkennen und anschließend an diesen arbeiten zu können.

Schlussendlich führt uns dies zum Untertitel von Lærari zurück, der sich auf die Redensart „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“ bezieht. Es benötigt Arbeit und Durchhaltevermögen, um zu echten Fortschritten zu gelangen und langfristig die Lehrperson werden zu können, die wir uns wünschen zu sein. Damit meine ich natürlich nicht, eine andere Person zu kopieren, sondern die eigene Lehrer*innenpersönlichkeit in der Form zu entwickeln, dass wir selbst damit zufrieden sind.

Abbildungsverzeichnis:

  • Abbildung 1: Screenshot des Beitrags
  • Abbildung 2: eigene Darstellung
  • Abbildung 3: eigene Darstellung

Literaturverzeichnis:

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