Abstand
Wie bereits aus meiner Willkommensseite hervorgeht, lebe und unterrichte ich in der Elfenbeinküste. Bisher bin ich zu den Weihnachtsfeiertagen aber stets wieder nach Deutschland gereist, um insbesondere meine Familie zu sehen. Zu den Feiertagen kommt noch ein weiterer festlicher Anlass im Anschluss daran hinzu: der Geburtstag meiner Großmutter. Zwar kommt diese Anzahl an Festlichkeiten mitunter einem Marathon gleich, der einem nicht wirklich viel Zeit für Ruhe gönnt. Dennoch merke ich, wie mir die Entfernung zur Schule gut tut.
Wer meinen Blog verfolgt, hat sicherlich mitbekommen, dass ich zuletzt übermäßig viel für die Schule tätig war (siehe hierzu zum Beispiel: „Ausnahmezustand – Das Arbeiten für die Schule hat Überhand genommen“ oder „Wie meine Woche war? Woher soll ich das wissen?“). Zu Höchstzeiten kam ich zuletzt auf 59 Stunden pro Woche. Aus diesem Grund war es wichtig für mich, einfach mal nichts für die Schule tun zu müssen.
Das Gedankenkarussell steht endlich still
Zu Beginn der Ferien hatte ich bisher oft Schwierigkeiten abzuschalten. Zu oft kreisten meine Gedanken um alles, was mit meiner Arbeit zusammenhängt. Glücklicherweise konnte ich dieses Mal mit Besteigen des Flugzeugs in Richtung Deutschland feststellen, wie das Gedankenkarussell der vergangenen Wochen endlich zum Stehen kam. Zuvor hatte ich tatsächlich noch überlegt, ob ich an Bord Dinge für die Schule vorbereiten könnte. So sehr wollte ich schon vorarbeiten. Doch eigentlich war es dringend nötig, mir Ruhe zu gönnen.
Als ich also die Maschine bestieg, waren all die Gedanken an mögliche Vorbereitungen für die Schule zum Glück vorbei. Ich konnte mich der Vorfreude auf ein Wiedersehen mit der Familie und auf die Feierlichkeiten hingeben.
Inzwischen sind die Weihnachtstage zwar fast vorbei, dennoch merke ich, wie gut mir dieses totale Abschalten vom Schulalltag tut und getan hat. Selbst dann, wenn ich versuche, aktiv an liegengebliebene Schulaufgaben zu denken, gelingt mir dies derzeit nicht. Es ist, als würde durch die physische Distanz zwischen der Schule und mir auch eine psychische Distanz zwischen der Arbeit und mir geschaffen. Zudem hilft mir die physische Distanz zwischen der Schule und mir, auch meinen Schulstress zu verringern.
Keine Illusionen
Ich mache mir zwar inzwischen keinerlei Illusionen mehr, dass diese Verringerung des Stresses auch nach den Ferien noch länger anhalten könnte, da dies in der Vergangenheit kaum funktioniert hat. Dennoch bin ich mir sicher, dass mir dieser Abstand zur Schule und den dazugehörigen Aufgaben gut tut. Zwar klagen viele Menschen immer über den Stress, den das Weihnachtsfest und alle dazugehörigen Aufgaben mit sich bringen, aber für mich waren diese Tage bisher nur von Vorteil.
Abschließend
Zu guter Letzt lässt sich festhalten, dass es als Lehrkraft wichtig ist, immer auch mal Momente der Ruhe zu schaffen. Selbstverständlich weiß ich, dass dies oftmals nicht gelingt. Wenn es aber möglich ist, so sollte dies auch ausgiebig genossen werden. Zu viel Arbeit und zu viel Stress machen auf die Dauer ja auch krank. Ruhe beziehungsweise eine Phase der Stressreduzierung ist somit unerlässlich, um fit zu bleiben. Das kann ich schon allein deshalb bestätigen, weil ich durch die viele Arbeit zuletzt immer wieder von Infekten geplagt wurde (Nein, es war kein Corona.).
Ich hoffe auf jeden Fall sehr, dass Sie (zumindest) über die Feiertage etwas zur Ruhe kommen konnten. Und eventuell haben Sie ja auch einen Ratschlag, wie man in den Ferien gut abschalten kann!? Schreiben Sie mir gerne ihre Gedanken. Auch dann, wenn Sie keinen Rat parat haben. Ich würde mich sehr freuen.
Abbildungsverzeichnis:
- Abbildung 1: „Weihnachtsgrüße“ (Quelle: DrahtWire), unter: https://umformtechnik.net/draht/Inhalte/Aus-der-Branche/DRAHT-wuenscht-frohe-Weihnachten (Zugriff: 26.12.2022)
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