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Beim Erlernen einer Fremdsprache ist gerade zu Beginn ein vermehrtes Aufkommen von Fehlern selbstverständlich und unumgänglich – sowohl in der Formulierung als auch in der Aussprache. Natürlich gilt es hier, die Schüler*innen auf die richtige Aussprache hinzuweisen und diese auch im Nachhinein immer wieder zu wiederholen.

Das Wiederholen ist dabei besonders wichtig, da es oftmals Zeit braucht, die richtige Aussprache einzuschleifen. Beispielsweise fällt es einigen meiner Lernenden auch nach mehreren Wiederholungen noch schwer, die jeweilige Aussprache von „child“ und „children“ zu behalten. 

Bloß nicht imitieren!

Dabei kann man als Lehrkraft schnell in die Falle tappen, die falsche Aussprache zu wiederholen, um diese anschließend zu korrigieren. Genau das sollten Sie aber nicht tun! Imitieren Sie die falsche Aussprache, so kann sich genau diese im Ohr der Schüler*innen verfestigen. Die Langzeitauswirkungen können unermesslich sein. Das mag übertrieben klingen und ein mancher mag hier angeben, dass diese Fehler sich über die Zeit des Erlernens der Fremdsprache ja von allein korrigieren werden. Dem möchte ich jedoch ein persönliches Beispiel entgegen halten. 

Die Stimme im Ohr

So habe ich selbst nach wie vor bei bestimmten Wörtern die Stimme meines/meiner jeweiligen Lehrers/Lehrerin im Ohr. Beispielsweise hat mein einer damaliger Englischlehrer immer wieder auf die richtige Aussprache des Wortes „dictionary“ gepocht. Ich habe dies nie wieder vergessen. Selbst im Erwachsenenalter stoße ich immer wieder auf Begriffe, bei denen ich nach wie vor die Stimme der Person im Ohr habe, die mir das Wort entweder beigebracht, dieses immer wieder besonders betont oder dieses einfach vermehrt in meiner Gegenwart verwendet hat. 

Ich meine mich allerdings daran zu erinnern, dass mein Englischlehrer die falsche Aussprache wiederholt hat. Dies tat er, um darauf aufbauend die richtige zu verdeutlichen. Die Imitation der falschen Aussprache erfolgte dabei aber in übertriebener Weise, sodass uns Schülern*innen der Unterschied klar wurde. Gleichzeitig weiß ich aus heutiger Sicht und zudem basierend auf dem Wissen, welches ich mir im Verlauf meiner Ausbildung zur Fremdsprachenlehrerin angeeignet habe, dass dies (besser) nicht getan werden sollte. Damals hat mir die Unterscheidung zwischen der falschen und der richtigen Aussprache jedoch geholfen. 

Wird ein Wort somit in der falschen Form ausgesprochen und geschieht dies noch dazu durch die Lehrkraft selbst, so kann genau diese sich im Ohr der Lernenden verfestigen. Auch oder gerade dann, wenn dies auf humorvolle Weise geschieht. Ich sage bewusst „gerade“, denn, sobald ein Wort mit einem bestimmten Kontext assoziiert wird, so merkt es sich leichter. Auch im negativen Sinne. Wird im Moment der Wiederholung der falschen Aussprache viel gelacht und hat die Klasse viel Spaß, so kann sich genau dieser Augenblick im Gehirn verankern. Anschließend ist es also wahrscheinlicher, dass sich an die falsche Aussprache erinnert wird. Genau dies gilt es nun einmal zu verhindern. 

Abschließend… 

Selbstverständlich lässt sich die richtige Aussprache besser anhand der falschen verdeutlichen, dennoch sollte die Imitation der falschen Aussprache unterlassen werden. Die Gefahr, dass sich diese anschließend im Gehirn der Schüler*innen verankert und die Aussprache auf die falsche Art wiedergegeben wird, ist einfach zu hoch. Natürlich könnte man stattdessen, den/die jeweilige*n Schüler*in bitten, das Wort noch einmal wiederholen lassen, um es daraufhin zu korrigieren. Da dies aber bloßstellend sein könnte, sollte auch hiervon Abstand genommen werden. Es sollten also zum Beispiel nach einem gemeinsam gelesenen Abschnitt die Wörter oder, sollten zu viele Begriffe falsche ausgesprochen worden sein, zumindest die wichtigsten Wörter an die Tafel notiert, die richtige Aussprache vor- und dann nachgesprochen werden. 

Zu weiteren Methoden, um die Aussprache der Lernenden zu verbessern und zu üben, werde ich einem der kommenden Artikel schreiben. Vorab würde ich mich hier aber schon über Kommentare Ihrerseits zu Ideen zur Ausspracheschulung freuen. 

* Die beiden Typen der Aussprache, die im Titel dieses Artikels genannt wurden, basieren auf dem internationalen phonetischen Alphabet. [tʃaɪld] ist die Aussprache des englischen Wortes ‚child‘, [tʃɪld] ist der Beginn des englischen Wortes ‚children‘. Da das erste Wort sowie der Beginn des zweiten Wortes dieselbe Schreibweise aufweisen, stellt dies bezüglich der Aussprache oft eine Schwierigkeit für Schüler*innen dar.

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