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Vokabeln wiederholen – Aber wie?

In wohl allen Schulen finden vor Beginn der Sommerferien Treffen der Fachbereiche statt, um Dinge für das folgende Schuljahr zu besprechen und oft auch schon vorzubereiten. Auf Vorschlag eines Kollegen hin, wurde in unserem Englischfachbereich beschlossen, das Schuljahr in der Troisième (neunte Klasse) nicht nur mit einer Wiederholung der Basisgrammatik zu beginnen, sondern auch der hilfreicher Begriffe zu den Themen „Ferien“ und „die Olympischen Spiele“.

Abbildung 1: Die Olympische Flagge

So interessant ich die Idee fand, da beide Themen während der Zeit der vergangenen Sommerferien eine große Rolle spielten, fragte ich mich doch gleichzeitig, wie ich das Thema der Olympischen Spiele interessanter verpacken könnte. Ich wollte nicht einfach nur eine Liste mit Vokabeln austeilen, dann darüber sprechen und einen Vokabeltest folgen lassen. Und so kam mir die Idee, in meinem Unterricht die Olympischen Spiele im Kleinformat durchzuführen.

Die Olympischen Spiele im Kleinformat

Da diese Miniversion der Spiele im Englischunterricht stattfinden sollte, entschied ich mich dagegen, sportliche Disziplinen einzusetzen. Stattdessen gab es sprachliche Disziplinen. Diese brachten die Schüler*innen mehr oder weniger unbewusst dazu, die Sprache zu verwenden und dabei idealerweise ihre sprachlichen Kompetenzen auszubauen. Da es sich um einen Wettkampf handelte, an dessen Ende es eine Siegerehrung geben sollte, erhoffte ich mir gleichzeitig eine größere Motivation, mit der Sprache zu arbeiten.

Da uns nicht allzu viel Zeit zur Verfügung stand – schließlich handelte es sich um eine Wiederholungsphase, die vor Beginn der Arbeit mit dem Lehrwerk stattfinden sollte -, erstellte ich nur vier Disziplinen:

  1. Olympic Sports Wheel Search
  2. The Quiz
  3. Which sport is it?
  4. The Marathon

Der Ablauf

Olympic Sports Wheel Search

Abbildung 2: „The Olympic Sports Wheel Search“

Bei der Disziplin „Olympic Sports Wheel Search“ handelte es sich um die Arbeit an einem Arbeitsblatt, welches einen Buchstabensalat in Form eines Rads beziehungsweise in Ringform zeigt. Unter diesem finden sich Begriffe verschiedener Sportarten, die aber durcheinandergewürfelt sind. Die Aufgabe der Schüler*innen bestand darin, die Buchstaben in die richtige Reihenfolge zu bringen, um anschließend die Begriffe in dem Rad zu finden. Das Arbeitsblatt fand ich auf www.esltower.com. Die Schüler*innen durften allein oder zu zweit arbeiten. Die drei schnellsten Personen oder Paare wurden als Gewinner*innen der Disziplin notiert.

The Quiz

Im Rahmen des „Quiz“ arbeiteten die Schüler*innen in Gruppen von maximal fünf Personen. Alle erhielten ein Blatt in DIN-A3- Format mit einem Foto von Paris mit 14 Fragen darauf und jeweils 15 Karten mit kurzen Texten zu den historischen und den modernen Olympischen Spielen. Anhand der Texte sollten die Fragen auf dem DIN A3-Blatt beantwortet werden. Auf diese Weise wurden die Schüler*innen automatisch dazu gebracht, in der englischen Sprache zu lesen, wodurch die Lesekompetenz trainiert wurde. Die Gruppe, die am Ende der Unterrichtsstunde die meisten Fragen richtig beantwortet hatte, gewann diese Disziplin. Neben den Gewinnern*innen wurden auch der zweite und der dritte Platz notiert.

Abbildung 3: The Quiz – Das Material

Which sport is it?

Bei der Disziplin „Which sport is it?“ handelte es sich um eine Schreibaufgabe. Die Schüler*innen sollten eine Olympische Disziplin auswählen und diese so gut wie möglich beschreiben, ohne dabei deren Namen zu verwenden. Hierbei konnten die Lernenden allein oder zu zweit arbeiten. Anschließend lasen die Lernenden ihre Texte vor. Die Mitschüler*innen sollten dann erraten, um welche Sportart es sich handelt. Dabei konnten sie auch Fragen stellen, um mehr Details über die Sportart in Erfahrung zu bringen. Gewonnen hatte die Person beziehungsweise hatten die Personen, deren Sportart am schwersten zu erraten war. Die Höhe der Anzahl der benötigten Fragen entschied hierbei über die/den Gewinner*in oder die Gewinner*innen.

The Marathon

Beim „Marathon“ handelte es sich um einen Buchstabierwettbewerb, allgemein als Spelling Bee bezeichnet. Vor Beginn unserer Olympischen Spiele im Kleinformat hatten wir bereits das Simple past und das Past continuous sowie dieunregelmäßigen Verben wiederholt. Für letzteres hatte ich eine Liste mit häufigen unregelmäßigen Verben ausgeteilt. Des Weiteren erhielten die Schüler*innen zu Beginn unserer kleinen Olympischen Spiele eine Liste mit Begriffen zu den Olympischen Spielen aber auch zu den Sommerferien. Beide Listen – die mit den häufigen unregelmäßigen Verben und den Vokabeln – dienten als Basis des Buchstabierwettbewerbs.

Zu Beginn des Wettbewerbs bat ich die Schüler*innen, sich in zwei Reihen links und rechts von mir hintereinander aufzustellen. Eine einzelne Reihe wäre, meiner Meinung nach, zu lang und zu wuselig geworden. Jeweils die erste Person der Schlange erhielt ein Wort, welches sie buchstabieren sollte. War dies richtig, reihte sich die Person hinten wieder in die Schlange ein. Lag die Person falsch, wurde sie gebeten, sich auf ihren Platz zu setzen. In der ersten Runde gab ich allen ein leichtes Wort zu buchstabieren. Von Runde zu Runde stieg das Anforderungsniveau und die verbleidenden Schüler*innen wurden stetig weniger, bis am Ende drei Personen der erste, zweite und dritte Platz zugewiesen werden konnte.

Die Siegerehrung

Über die vier Etappen hinweg, notierte ich jeweils die Gewinner*innen. Bei Gruppenarbeiten wurde bei allen Mitgliedern einer Gruppe die Nummer ihres Platzes notiert. Auf diese Weise konnte ich besser ermitteln, welche Personen jeweils den ersten, zweiten und dritten Platz erreicht hatten. Zwar rechnete ich damit, dass mindestens einer der Plätze von mehreren Personen erreicht werden würde, das war aber letzten Endes nicht der Fall.

Um für die passende Stimmung zu sorgen, ließ ich die Schüler*innen vor der Siegerehrung ein Video mit den schönsten Momenten der Eröffnungsfeier der diesjährigen Olympischen Spiele schauen. Auch den Beginn der Olympischen Hymne hörten wir uns an. Dann ging es an die Siegerehrung. Ich hatte für die drei Besten jeweils eine Medaille gebastelt. Eine Person der Klasse durfte mir helfen und den drei Besten die jeweilige Medaille überreichen. Die Personen, die jeweils die Bronze- und die Silbermedaille erhielten, durften sich eine Süßigkeit aus einer gemischten Tüte aussuchen. Die Person, die die Goldmedaille gewonnen hatte, durfte zwei Süßigkeiten auswählen.

Abbildung 4: Die Medaillen

Abschließend…

Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass die Mehrheit der Schüler*innen begeistert von diesen Olympischen Spielen im Kleinformat waren. Das Quiz hatte mich doch einiges an Zeit gekostet und das positive Feedback diesbezüglich hat mich selbstverständlich sehr bestätigt. Den Schülern*innen beim Bearbeiten der einzelnen Aufgaben zuzuschauen hat mir persönlich allerdings auch Freude bereitet. Die Arbeit hatte sich also gelohnt. 

Auf diesem Weg konnte ich das Schuljahr in der Troisième mal in einer ganz anderen Weise starten. Das hat mich die Schüler*innen direkt in einer lockereren Form kennenlernen lassen. Gleichzeitig merkte ich auch eine größere Motivation. Selbst zwei Schüler mit einem sehr schlechten Englischniveau versuchten alles, um während der „Which sport is it?“-Challenge ebenfalls einen besonders tollen Text beizusteuern. Für mich Bestätigung genug.

Abbildungsverzeichnis:

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