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Musik im Fremdsprachenunterricht

? Fremdsprachen lassen sich selbstverständlich auf vielfältige Art vermitteln. Statt nur mit dem Lehrwerk zu arbeiten, ist es für die Schülerschaft interessanter, wenn diese Form des Lernens mit anderen unterfüttert oder auch mal gänzlich ersetzt wird. Dabei bietet sich neben (Kurz-)Filmen, (Kurz-)Geschichten, Gedichten und dergleichen auch der Rückgriff auf die Musik an. Diese weckt erwiesenermaßen Emotionen in uns, wodurch die Arbeit mit der Fremdsprache besser im Gehirn verankert wird. Dies liegt unter anderem daran, dass die Sprache mit einer Melodie kombiniert ist. Entspricht diese dazu noch ungefähr dem von den Schülern*innen bevorzugten Musikgenre, so fällt eine Verknüpfung mit dem Vorwissen noch leichter. 

? Selbstverständlich sollte an Liedern aber nicht nur Spracharbeit geleistet werden. Der eigentliche Inhalt und die Botschaft wie auch, wenn möglich, der Aufbau des Liedes dürfen auch nicht außer Acht gelassen werden. Sonst kann schnell das unwohlige Gefühl seitens der Klasse entstehen, dass das ausgewählte Lied nur ein Mittel zum Zweck ist – dem nämlich, den Text zu übersetzen, um den eigenen Wortschatz zu erweitern, oder eine neue Grammatikform zu erlernen. Selbstverständlich wählen wir Musik aus, um die Schüler*innen zum Sprechen zu bringen, aber sie sollten dennoch nicht das Gefühl entwickeln, dass es nur zur Spracharbeit dient, während der eigentliche Inhalt etc. ignoriert wird. 

La, la, la…

? Neben dem ausschließlichen Anhören liest man jedoch immer wieder über den Nutzen des Singens im Unterricht. Die Vorteile dieser Form des Fremdsprachenunterrichts leuchten mir auch durchaus ein. So bietet es beispielsweise die Möglichkeit, die Aussprache zu üben, sich Satzstellungen und insgesamt die Formulierung etc. einzuprägen, kulturspezifische Inhalte zu verstehen und vielerlei mehr. 

? Jedoch scheiden sich hier dennoch die Geister. Warum? Na, weil nicht jede Lehrkraft gleichermaßen talentiert ist, was das Singen angeht. Ich beispielsweise mag privat gerne singen. Jedoch komme ich mir äußerst seltsam vor, wenn ich dies vor der ganzen Klasse zu tun habe. Dafür reicht mein Singtalent auch nicht aus. Aus diesem Grund fühle ich mich gehemmt. Und deshalb singe ich nicht mit meinen Schülern*innen. Schließlich kann ich diese auch schlecht dazu ermutigen, im Unterricht zu singen und noch dazu in der Fremdsprache, während ich gar nicht mitsinge oder nur ganz leise. Die Schüler*innen würden dieses Verhalten garantiert spiegeln und so wäre der Sinn und Zweck der Einsatzes des Singens vollkommen dahin. Selbstverständlich bin ich mir im Klaren, dass es als Lehrkraft nicht nötig ist, über ein außerordentliches Gesangstalent zu verfügen, aber es sollte doch ausreichend sein und bei den Schülern*innen kein komisches Gefühl entstehen lassen. 

„Hör auf dein Gefühl.“

? Sie meinen, dass meine Klasse damit etwas verpasst. Das mag sein und ich halte das Singen auch nach wie vor für eine tolle Art, eine Sprache zu lernen. Jedoch wurde mir immer empfohlen, nur das zu tun, mit dem ich mich auch wohl fühle. Es bringt einfach nichts, eine Methode einzusetzen, mit der man sich selbst nicht gut fühlt, nur, weil es empfohlen wird. Die positiven Ergebnisse würden in diesem Fall mit Sicherheit nicht erzeugt, da Schüler*innen sehr schnell merken, wenn man sich selbst mit einer Methode unwohl fühlt. Wie also kann man sie dazu motivieren, mitzumachen?

Abschließend… 

? Insgesamt lässt sich festhalten, dass das Singen eine sehr schöne und auch ansprechende Art ist, um Fremdsprachen zu lernen. Ich stimme jedoch mit den Stimmen überein, die die Auffassung vertreten, dass eine Lehrperson idealerweise die Methoden im Unterricht einsetzt, mit denen sich diese am wohlsten fühlt. Zwar gibt es nicht immer die Wahl. Wenn dies jedoch der Fall ist, so sollte auf das eigene Gefühl geachtet werden. Zusätzlich sollten auch stets die eigenen Schüler*innen mit einbezogen werden. Auch hier lassen sich oftmals Tendenzen bezüglich bestimmter Methoden erkennen, sodass diese idealerweise auch berücksichtigt werden sollten. Würden mich meine Schüler*innen also inständig darum bitten, im Unterricht mit ihnen zu singen, so würde ich diesem Bitten selbstverständlich nachgeben… und mit leiser Stimme mitsingen. 😉 

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