Ein Zitat mit viel Wirkungskraft
Immer wieder stoße ich auf Zitate, die eine große Bedeutung für mich innehaben. Insbesondere dann, wenn ich darin auch eine Verbindung zum Lehrberuf entdecke, wecken sie in mir selbstverständlich besonders viel Interesse. Dabei müssen diese nicht unbedingt von Pädagogen oder anderen Persönlichkeiten in Verbindung zum Lehramt stammen.
Kürzlich entdeckte ich dabei das folgende Zitat von Bruce Lee (1940-1973), der Ikone des Martial-Arts-Films: „Wenn du dir immer Grenzen setzt, sei es im Training oder sonst wo, wird es sich auf andere Bereiche, auf deine Arbeit, dein Leben ausweiten. Es gibt keine Grenzen. Es gibt nur Plateaus. Und du darfst dort nicht bleiben, du musst sie durchbrechen.“ Gemeint ist hiermit, dass wir uns nicht mit dem aktuellen Stand zufriedengeben, sondern stetig nach einer Verbesserung streben sollten.
Der Wahrheitsgehalt
Diese Überzeugung Bruce Lees, dass wir stetig nach einer Verbesserungsmöglichkeit streben sollten, lässt sich auch auf den Lehrberuf übertragen. Anstatt uns mit unserem derzeitigen Ist-Zustand zufrieden zu geben, sollten wir somit permanent schauen, ob wir uns nicht in gewissen Dingen verbessern können. Meiner Ansicht nach bedeutet dies nicht, dass wir nicht mit Aspekten zufrieden sein dürfen. Es ist auch nicht gemeint, das eigene Leben völlig auf den Kopf zu stellen. Ich sehe in diesem Zitat viel eher die Aufforderung, stetig aktiv zu bleiben und sich nicht auf den eigenen Lorbeeren auszuruhen. Schließlich heißt es ja auch: „Wer rastet, der rostet.“
Es ist auch gemeint, die eigene Komfortzone zu verlassen. Die eigene Komfortzone bezeichnet den bereits bekannten Bereich sowie die Aspekte, die wir schon beherrschen. In diesem Bereich fühlen wir uns sicher. Es ist uns alles vertraut. Wir haben den Eindruck, dass wir alles unter Kontrolle haben. Die Komfortzone zu verlassen ist dahingegen mit Anstrengung und Unsicherheit verbunden. Akzeptieren wir diesen Zustand, so setzen wir uns hingegen selbst Grenzen. Bruce Lee fordert uns daher auf, uns stetig diesen Ängsten zu stellen, um uns weiterzuentwickeln. Schaffen wir es, unseren Mut aufzubringen, um Neues auszuprobieren, so fühlen wir uns hinterher aber besser. Schließlich haben wir etwas gewagt.
Die eigenen Fertigkeiten ausbauen
Ich habe selbstverständlich noch nicht dieselbe Erfahrung im Lehrberuf wie andere Lehrkräfte, die diese Tätigkeit bereits seit einer Vielzahl an Jahren ausführen. Aus diesem Grund habe ich noch viel mehr zu lernen und mir noch bedeutend mehr anzueignen. Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, in diesem Kontext sagen zu können, dass ich mich mit Dingen, die bereits ganz gut funktionieren, dennoch nicht zufrieden gebe. Stattdessen versuche ich, in allen Bereichen eine in meinen Augen sehr gute Lehrerin zu werden.
Ich vertrete die Überzeugung, dass es sich hierbei allerdings um einen Prozess handelt. Es ist keine Veränderung, die sich an einem Tag vollzieht. Noch dazu ist dieser Weg zum eigenen Ideal einer Lehrkraft nie zu Ende. Genau diesen Aspekt wollte Bruce Lee meiner Meinung nach mit seinem Zitat ausdrücken. Wir sollten stetig danach streben, uns in Dingen zu verbessern. Gerade in unserer heutigen Welt, die sich im steten Wandel befindet, sollten wir fortwährend auf dem neuesten Stand sein. Beispielsweise sollten wir den neuen Technologien offen gegenüberstehen. Nicht alle können wir in unseren Unterricht einbauen und auch nicht alle sind sinnvoll für unsere jeweiligen Fächer oder unsere Unterrichtsvorbereitung. Dennoch ist es essenziell, sich nicht vor den Veränderungen zu verschließen. Wir können stetig etwas dazulernen.
Das bessere Ich
Alles in allem lässt sich festhalten, dass wir stetig etwas verbessern können. Dies gilt sowohl für unser Privatleben als auch für unseren Beruf. Diesbezüglich können auch schon Kleinigkeiten gemeint sein. Wir sollten insgesamt versuchen, eine stetig bessere Version unseres Selbst zu entwickeln. Dabei handelt es sich selbstverständlich um einen im höchsten Maße subjektiven Faktor. Wir selbst müssen entscheiden, mit welchen Punkten wir uns zufriedengeben und was wir lieber verändern wollen.
Gleichzeitig ist es von größter Wichtigkeit, nicht nach einer perfekten Version unseres Selbst zu streben. Perfektion gibt es meiner Meinung nach nicht. Setzen wir uns diese jedoch zum Ziel, so kann dies sehr schnell nach hinten losgehen. Wir riskieren auszubrennen, weil es nunmal immer noch etwas zu verbessern gibt und somit das Ziel niemals erreicht ist. Aus diesem Grund erkenne ich soviel Wahrheit in Bruce Lees Zitat. Es ist nicht auf ein unerreichbares und völlig irreales Endziel gerichtet. Stattdessen ist es eher getreu dem Motto „Der Weg ist das Ziel.“ formuliert.
Schritt für Schritt
Von der Idee eines Endziels sollten wir zudem auch unbedingt Abstand nehmen. Stattdessen sollten wir stetig an uns arbeiten. Jeglicher Beruf besteht aus einer Vielzahl an Bereichen, in denen wir uns stetig verbessern können. Statt aber überall gleichzeitig nach einer besseren Qualität zu streben, sollten wir uns lieber nach und nach den einzelnen Bereichen widmen. So können wir Schritt für Schritt besser werden in dem, was wir tun.
Anstatt sich also mit dem Status quo zu begnügen oder mit einer immediaten Veränderung zu rechnen, sollten wir uns lieber auf eine stete Verbesserung fokussieren. Arbeiten wir also besser immerwährend an uns. Bezogen auf das Lehramt geht es darum, nicht die Füße hochzulegen und ab einem gewissen Zeitpunkt nur noch die jeweilige Schublade mit der im Augenblick anstehenden Unterrichtseinheit aufzumachen und stets das gleiche Programm herunter zu spulen. Stattdessen können auch Kleinigkeiten verändert und damit idealer gestaltet werden.
Lifelong learning
Neben der steten Möglichkeit, Unterrichtsinhalte zu verbessern, können wir auch an uns selbst arbeiten. Um es mit der Philosophie des lebenslangen Lernens auszudrücken, gibt es stets Dinge, die wir lernen können.
Für alle, die hier gerne mit dem Argument kommen, dass sie keine Zeit haben, kann ich hier nur erwidern, dass dies nur eine faule Ausrede ist. Schließlich können auch schon Kleinigkeiten einen Unterschied ausmachen. Denn es ist Ihre eigene Entscheidung, was Sie verändern möchten und es ist somit auch ihre subjektive Meinung, ob Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind.
Zudem obliegt es Ihrer eigenen Entscheidung, mit welcher Geschwindigkeit Sie vorangehen möchten. Möchten Sie nicht soviel Zeit für die eigene Fortbildung aufbringen, so kann schon einmal pro Woche für eine halbe Stunde etwas getan werden. Das kann beispielsweise das Lesen in einem bestimmten Bereich des eigenen Berufsfeldes sein. Schon während einer halben Stunde haben Sie garantiert etwas neues gelernt, was Sie bereits in Ihrem eigenen Arbeitsbereich einsetzen können.
Fazit
Abschließend lässt sich festhalten, dass Bruce Lees Zitat meiner Meinung nach die Menschen dazu auffordern möchte, sich stetig zu verbessern, aber auch über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Anstatt sich also mit dem Status quo zufrieden zu geben und das gewohnte Leben zu führen, sollten wir stetig nach Verbesserungs- oder aber Veränderungsmöglichkeiten schauen. Tun wir dies nicht, so setzen wir uns selbst Grenzen. Laut Bruce Lees Zitat riskiert man diesbezüglich, diese sich auch auf unseren Beruf und unser Privatleben ausbreiten zu lassen. Genau dies gilt es aber zu vermeiden, möchte man sein eigenes Leben idealer gestalten.
Für den Lehrberuf bedeutet dies, dass wir uns auch hier permanent fortbilden können. Auch kleine Aspekte können bereits eine erhebliche Verbesserung bedeuten. Sind Sie in einem Bereich unsicher, so gibt es hier eine Vielzahl an Medien mit Hilfestellungen. Auch dann, wenn man wenig Zeit zu haben meint, kann schon bei wenigen Minuten pro Woche etwas neues entdeckt werden, was uns helfen kann. Zudem sollten wir uns stetig mit Neuheiten auseinandersetzen, wie zum Beispiel aus dem Bereich der Technologie.
Bleiben Sie neugierig und stetig offen für Neues. Denn, wie bereits gesagt: „Wer rastet, der rostet.“
Abbildungsverzeichnis:
Abbildung 1: „Bruce Lees Originalzitat“ (Quelle: Printerest), unter: https://www.pinterest.com/pin/440508407299294390/ (Zugriff: 09.09.2021)
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