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Zu Beginn

„Eat that Frog“-Cover

Schluss meiner vierteiligen Zusammenfassung des Hörbuchs Eat that frog! 21 great ways to stop procrastinating and get more done in less time von Brian Tracy (Die deutsche Übersetzung ist unter dem Titel Eat that frog! 21 Wege, wie Sie in weniger Zeit mehr erreichen erschienen.). Die Übersetzungen aus der englischen Sprache sind meine eigenen. Hier folgt nun der vierte Teil meiner Zusammenfassung.

Kapitel fünfzehn: Motivieren Sie sich zum Handeln

„im-possible“

Um Ihre Bestleistung zu zeigen, müssen Sie sich quasi selbst betreuen und sich stetig motivieren. Volle 95% Ihrer Emotionen, sowohl positiv als auch negativ, werden darüber entschieden, wie Sie zu sich selbst sprechen. Tun Sie dies also in positiver Art, so können Sie Ihr eigenes Selbstbewusstsein gehörig steigern. Das kann ein Satz sein wie: „Ich mag mich.“ Um motiviert zu bleiben oder im Falle von Selbstzweifeln kann schon eine positive Bestätigung wie „Ich schaffe das.“ helfen. Diese wiederholen Sie dann solange, bis Sie sich selbst Glauben schenken. Seien Sie optimistisch, um erfolgreich und glücklich zu sein. Suchen Sie beispielsweise selbst nach Lösungen, anstatt andere für das Problem verantwortlich zu machen oder sich andauernd zu beschweren, wenn Dinge schief gehen.

Kapitel sechzehn: Üben Sie das gezielte Aufschieben

Planen Sie Ihr tägliches Arbeitspensum im Voraus. Da Sie nicht alle Aufgaben erledigen können, die es zu tun gilt, sollten Sie bewusst Dinge aufschieben. Tun Sie dies mit Aktivitäten, die von geringerem Wert für Sie sind. Entscheiden Sie über die Reihenfolge der Aufgaben. Sagen Sie „nein“ zu den Dingen, die nicht einer hochwertigen Nutzung Ihrer Zeit und Ihres Lebens entsprechen. Sie haben schließlich keine Zeit übrig. Auch in Ihrem Privatleben sollten Sie so vergehen. So kann das Fernsehschauen reduziert und die Zeit besser für anderes verwendet werden, wie die Familie, Lesen, Sport oder ähnliches, was zur Verbesserung Ihres Lebens beiträgt.


Ich finde den Satz „Sie haben schließlich keine Zeit übrig.“ ausgezeichnet. So habe ich die Zeit, die mir tagtäglich zur Verfügung steht, noch nie betrachtet. Tatsächlich geschieht es mir oft, dass ich zu schnell „Ja“ zu Dingen sage. Im Nachhinein bereue ich dann schnell diese Entscheidung. Bei der Betrachtung, dass ich keine zusätzliche Zeit habe, die ich abgeben kann und wir alle nur 24 Stunden am Tag haben, wird einem bewusster, wieviel mehr wir über deren Verwendung nachdenken sollten. 


Machen Sie sich bewusst, dass, sobald Sie etwas Neues beginnen, Sie etwas Altes entweder abschließen oder komplett aufgeben müssen. Die kreative Prokrastination entspricht dem bewussten Entscheiden darüber, welche Dinge Sie nicht tun werden – im Moment oder überhaupt. Sie sollten zudem stetig Ihre Pflichten und Verantwortungsbereiche überprüfen, um die zeitintensiven Aufgaben zu identifizieren, die Sie ohne wirklichen Verlust aufgeben können. Überlegen Sie sich bei allen Aufgaben, ob Sie diese mit Ihrem aktuellen Wissen ebenfalls beginnen würden. Ist dies nicht der Fall, so können diese tendenziell aufgegeben oder zumindest aufgeschoben werden. 

Kapitel siebzehn: Erledigen Sie die schwierigste Aufgabe zuerst

Ideal, um Prokrastination zu überwinden und mehr in weniger Zeit zu schaffen, ist es, wie gesagt, mit der schwierigsten Aufgabe zu beginnen. Hierfür empfehlen sich folgende Schritte. Erstellen Sie am Ende Ihres Arbeitstages eine Liste, mit all den am Folgetag zu erledigenden Dingen. Überprüfen Sie diese Liste anhand der ABCDE-Methode (siehe Kapitel 5, Teil II) kombiniert mit der 80/20-Regel (siehe Kapitel 3, Teil II). 

Wählen Sie dann die A-Aufgabe aus, also die mit den potenziell ernstesten Konsequenzen, sollte diese unerledigt bleiben. Tragen Sie daraufhin alle Dinge zusammen, die Sie für den Beginn und den Abschluss dieser Aufgabe brauchen. Legen Sie all dies so bereit, dass Sie am nächsten Morgen direkt damit beginnen können. Disziplinieren Sie sich dann in der Art, dass Sie direkt morgens zu Arbeitsbeginn damit anfangen. Arbeiten Sie dann ohne Unterbrechung an dieser Aufgabe, bevor Sie irgendetwas anderes tun. Laut Tracy dauert es 21 Tage, bis diese Arbeitsweise zur Gewohnheit geworden ist. 

Er empfiehlt, sich stetig den Satz zu sagen: „Nur heute.“ Setzen Sie sich nicht unter Druck, Ihr ganzes Leben ändern zu wollen. Klingt etwas nach einer guten Idee, so sollten Sie es zumindest für einen Tag ausprobieren. Über die Zeit hinweg kann diese Arbeitsweise dann zu einer Gewohnheit werden. 

Kapitel achtzehn: Schneiden Sie die Aufgabe in Scheiben und in Würfel

Ein zentraler Grund für das Aufschieben von großen und wichtigen Aufgaben ist der, dass diese auf den ersten Blick oftmals riesig und ausgesprochen schwer erscheinen. Hier können sowohl die „Salamischeiben-Methode“ als auch die „Schweizer-Käse-Methode“ helfen. Erstellen Sie einen ausführlichen Plan für Ihre Aufgabe. Daraufhin entscheiden Sie bewusst, welchen Teil dieser Aufgabe Sie in Ihrer augenblicklichen Zeit – das können bereits fünf oder zehn Minuten sein – bearbeiten wollen.

So, als würden Sie eine Scheibe Salami nacheinander essen oder aber Löcher in einen Schweizer Käse stanzen. Bei der ersten Methode gehen Sie Stück für Stück, sprich nacheinander, vor, bei der zweiten Methode können Sie eher nach eigenem Empfinden auswählen, also ungeachtet der Reihenfolge. Psychologisch gesehen werden Sie es leichter empfinden, einen einzelnen Teil eines großen Projekts zu erledigen als die ganze Aufgabe. Oftmals werden Sie automatisch noch eine „Scheibe essen“ oder noch ein „Loch stanzen“ wollen, sobald Sie einen einzelnen Teil Ihrer Arbeit erledigt haben. 

Es empfiehlt sich, eine der beiden Methoden anzuwenden, wenn eine Aufgabe überwältigend erscheint, wenn Sie sich dieser zum ersten Mal nähern. So hat Tracy viele Freunde, die Besteller-Autoren geworden sind, indem sie sich dazu entschieden haben, lediglich eine Seite oder einen Absatz pro Tag zu schreiben, bis deren Buch fertiggestellt war. 


Diese beiden Methoden empfinde ich als ideal für den Beruf einer Lehrkraft. Insbesondere die „Schweizer-Käse-Methode“ ist perfekt für den Schulalltag geeignet. Stehen uns zwischen zwei Schulstunden nur wenige Minuten zur Verfügung, so kann bei guter Planung hier bereits ein Teil einer großen Aufgabe erledigt werden. Beispielsweise das Herausfinden der Kontaktadresse einer Person, die wir später anrufen müssen. So kann der Anruf direkt nach Unterrichtsschluss erfolgen, ohne dass die wertvolle Zeit dann für das Suchen draufgeht. 


Kapitel neunzehn: Schaffen Sie große Zeitblöcke

Viele Ihrer wirklich wichtigen Aufgaben benötigen große Blöcke ununterbrochener Zeit, um diese zu bewältigen. Planen Sie hierfür Ihren Tag im Voraus und erstellen Sie feste Zeitabschnitte für eine gewisse Aufgabe oder Aktivität. Dies können beispielsweise Zeitblöcke von 15, 30, 60 oder 90 Minuten sein, die für die Arbeit an wichtigen Aufgaben oder aber für Sport oder Lesen genutzt werden können. Auf diese Weise machen Sie Termine mit sich selbst. Disziplinieren Sie sich dann, diese auch einzuhalten und dabei jegliche Form von Ablenkung zu reduzieren. 

„Time-Blocking“

Hierfür kann ein Planer helfen, der in Tage, Stunden und Minuten unterteilt ist. Hierdurch können Sie deutlicher sehen, an welcher Stelle Sie derartige Zeitblöcke einplanen können, während derer Sie konzentriert arbeiten können. Wenn Ihre Arbeit dies ermöglicht, bietet es sich an, bereits am Morgen, vor Beginn der eigentlichen Arbeit, für eine gewisse Zeit derart konzentriert zu arbeiten. Hierdurch wird die Wahrscheinlichkeit erheblich verringert, durch andere Menschen oder Telefonanrufe gestört zu werden. Auch Fahrtzeiten oder Übergangszeiten zwischen Terminen oder ähnlichem können helfen, um kleinere Abschnitte größerer Aufgaben zu beenden. Behalten Sie im Hinterkopf, dass die Pyramiden in Ägypten ebenfalls einen Block zur Zeit konstruiert wurden. 


Diese Form des „Time-Blockings“ oder „Time-Batchings“ ist tatsächlich auch für den Lehrberuf ideal. Auf diese Weise behält man den Unterrichtstag im Überblick. Zur Verfügung stehende Zeitblöcke können direkt und sinnvoll für kleinere Aufgaben verplant werden. Ich bin mir natürlich dessen bewusst, dass der Unterrichtsalltag relativ unvorhersehbar ist. Nichtsdestotrotz wäre es viel schlimmer, wenn wir uns plötzlich mit zehn Minuten freier Zeit wiederfänden und nicht wüssten, wo wir anfangen könnten. Haben wir stattdessen schon vorab klar vor Augen, welche Aufgaben in kurzen Zeitabschnitten freier Zeit erledigt werden könnten, so können wir den Tag deutlich sinnvoller nutzen.


Kapitel zwanzig: Entwickeln Sie ein Dringlichkeitsgefühl

Der US-amerikanische Schriftsteller Napoleon Hill meinte einst: „Warten Sie nicht. Die Zeit wird niemals genau richtig sein. Beginnen Sie an dem Punkt, an welchem Sie stehen, und arbeiten Sie mit welchen Arbeitsmitteln auch immer Ihnen zur Verfügung stehen. Bessere Arbeitsmittel werden sich finden, während Sie weitermachen.“ (Original: „Do not wait. The time will never be just right. Start where you stand and work with whatever tools you may have at your command and better tools will be found as you go along.“)

Dringlichkeitsgefühl

Hochproduktive, leistungsstarke Menschen nehmen sich die Zeit, nachzudenken, zu planen und Prioritäten zu setzen. Daraufhin beginnen sie sogleich und energisch auf ihre Ziele hinzuarbeiten. Sie sind handlungsorientiert. Arbeitet man auf die gleiche Weise an Aufgaben mit hohem Wert auf einem hohen und steten Niveau an Aktivität, kann man in einen Zustand namens „Fluss“ (Original: „Flow“) gelangen. Es handelt sich um einen Zustand der völligen Konzentration. Ein Weg, um sich in diesen Zustand des Flusses zu begeben, ist es, ein Dringlichkeitsgefühl zu entwickeln. Dies ist ein innerer Drang oder Wunsch, schnell mit einer Aufgabe fortzufahren und diese schnell zu erledigen. 


Von dem Konzept des Flusses habe ich bereits in meinem Artikel Die Superkraft des 21. Jahrhunderts – Teil I berichtet.


Ein schnelles Tempo scheint Hand in Hand zu gehen mit jeglichem Erfolg. Sobald Sie eine handlungsorientierte Person werden, so aktivieren Sie, was als „Prinzip der Eigendynamik des Erfolgs“ (Original: „momentum principle of success“) bezeichnet wird. Dieses besagt, dass, obwohl zur Überwindung der eigenen Trägheit und um in Fahrt zu kommen vielleicht eine enorme Menge an Energie benötigt wird, es dann aber bei weitem weniger Energie benötigt weiterzumachen. 

Kapitel einundzwanzig: Arbeiten Sie stets nur einmal an einer Aufgabe

Der Schlüssel zu einem hohen Level an Performanz und persönlicher Produktivität ist die eigene Fähigkeit, die eigene wichtigste Aufgabe auszuwählen, mit dieser zu beginnen und sich dann zielstrebig bis zu deren Abschluss auf diese zu konzentrieren. Es geht darum, über eine lange Zeitspanne hinweg hart und konzentriert zu arbeiten. Dabei gilt es, nur einmal an einer Aufgabe zu arbeiten, bis diese zu 100% abgeschlossen ist. 

Die Tendenz, Aufgaben zu beginnen, immer wieder zu unterbrechen und diese dann stetig aufs Neue wieder aufzunehmen, erhöht die nötige Zeit, um diese zu erledigen, deutlich – um schätzungsweise 500%. Dies liegt daran, dass Sie sich stetig wieder damit vertraut machen müssen, wo Sie aufgehört haben und was noch zu tun ist, wenn Sie zu der jeweiligen Aufgabe zurückkehren. Des Weiteren müssen Sie auch wieder aufs Neue in einen produktiven Arbeitsrhythmus gelangen, den Sie jedes Mal unterbrechen, wenn Sie dies mit Ihrer Arbeit tun. 

Der amerikanische Schriftsteller, Essayist, Philosoph und Verleger Elbert Green Hubbard definierte Selbstdisziplin folgendermaßen: „die Fähigkeit, sich selbst dazu zu bringen, das zu tun, was man tun muss, wenn man dies tun muss – egal, ob einem der Sinn danach steht oder nicht.“ (Original: „the ability to make yourself do what you should do, when you should do it, whether you feel like it or not.“) Abschließend gesehen benötigt jeglicher Erfolg eine enorme Menge an Disziplin, sowohl Selbstdisziplin, Selbstbeherrschung und Selbstkontrolle. Ausdauer ist somit Selbstdisziplin in Aktion. 

Fazit

Es lässt sich abschließend festhalten, dass Glück, Zufriedenheit, großer Erfolg und ein wunderbares Gefühl von persönlicher Stärke und Effektivität darin bestehen, die Gewohnheit zu entwickeln, als erstes den Frosch zu „essen“, wenn Sie morgens mit Ihrer Arbeit beginnen. Glücklicherweise lässt sich diese Gewohnheit durch Wiederholung erlernen. Machen Sie es also einfach. Essen Sie den Frosch!


Mein Fazit

Abschließend möchte ich die zentralen Aspekte zusammenfassen, die ich durch diese Buch gelernt habe. 

Der Frosch

So ist mir bewusster geworden, wie wichtig es ist, mit der zentralsten Aufgabe – dem „Frosch“ – zu beginnen. Dies sollten wir stetig tun, auch wenn es noch so verlockend ist, mit etwas kleinerem anzufangen, was dann schneller auf der eigenen Liste abgehakt werden kann. Im Schulalltag ist dies nicht immer möglich, aber zumindest sollten wir dies tun, wann immer die Möglichkeit besteht – spätestens nach Unterrichtsschluss. 

Planung ist alles

Auch sollten wir unsere Aufgaben viel deutlicher vorausplanen. Je genauer, desto leichter fällt es uns tendenziell anzufangen. Auf diese Weise können wir, gerade im Lehralltag, leichter entscheiden, was wir in unseren freien Minuten in Angriff nehmen können. Oftmals sind diese doch recht unvorhersehbar und so ist es empfehlenswert, bereits vorab eine detaillierte Liste zu erstellen. Auf diese kann dann zurückgegriffen werden, wenn sich ein paar freie Minuten ergeben. 

Unsere Zeit und unsere Energie

Als zentral empfinde ich die Aussagen, dass wir sowieso nicht alles machen können und somit grundsätzlich einfachere Dinge aufschieben sollten, und dass wir keine Zeit übrig haben. Es läuft somit insgesamt darauf hinaus, dass wir unsere Zeit bewusster einteilen und nutzen sollten. Gleichzeitig sollten wir uns besser um uns selbst kümmern, um stetig für volle Energiereserven zu sorgen. Es bringt nichts, wenn wir noch bis in die Nacht hinein an einer Aufgabe arbeiten. An dem Punkt sind wir garantiert müde und brauchen nur unnötig lange für die Erledigung der jeweiligen Aufgabe. Wir sollten uns behandeln, wie wir dies mit einem „Spitzensportler“ tun würden.

Die eigenen Fertigkeiten

Zuletzt habe ich den Aspekt als wichtig empfunden, die Fertigkeiten, die man für den eigenen Beruf benötigt, stärker auszubauen. Dies geschieht, indem jegliche Lernmöglichkeit (Kurse, Bücher, Hörbücher etc.) genutzt wird, um sich zu verbessern. Auch im Lehrberuf können stetig Dinge dazugelernt werden. Mit dem Referendariat hört der Lernprozess nicht auf. Macht man sich bewusst, wie sehr sich einzelne Fertigkeiten beispielsweise auf den gesamten Unterrichtsprozess auswirken (Beispiel: Classroom Management), so wird einem schnell klar, dass das eigene Arbeiten als Lehrperson stetig verbessert werden kann.


Und Sie?

Mich interessiert, welche Aspekte Sie als hilfreich empfunden haben. War etwas neu für Sie? Oder empfinden Sie die Sichtweise des Autors als wenig hilfreich für den Lehrberuf? Ich würde mich sehr über Ihre Meinung freuen.

Literaturnachweise:

Abbildungsverzeichnis

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