Es ist noch kein (Fremdsprachen-)Lehrer vom Himmel gefallen.

Kategorie: Arbeitsalltag Seite 1 von 11

Blogparade 2024 #3 – Die Attraktivität des Lehrberufs

0
0

Dieses Mal möchte ich auch mal wieder an der EduBlogparade teilnehmen. Das Thema: „Morgens nicht recht, mittags nicht frei haben – trotzdem zufrieden. Was macht den Beruf des/der Lehrer*in so attraktiv?“

Bevor ich das diesmalige Thema zu Gesicht bekam, konnte ich bereits Herrn Mess‘s Reaktion darauf lesen (hier geht es zum Artikel: https://herrmess.de/2024/03/14/edublogparade-folge-3/). Diese fiel, zu seinem großen Unmut, eher ernüchternd aus. Denn bei den vielen Baustellen, die das Bildungswesen derzeit aufzuweisen hat – von maroden Gebäuden über erhebliche Krankheitsfälle zu vielfach drohendem Burnout -, fällt es schwer, den Lehrberuf noch als attraktiv zu bezeichnen.

Der Weltfrauentag in der Elfenbeinküste

0
0

„Frauen leisten zwei Drittel der Arbeitsstunden, haben ein Zehntel des Einkommens und ein Hundertstel des Eigentums auf der Welt.“ (Monika Griefahn, deutsche Politikerin und Mitbegründerin der Umweltschutzorganisation Greenpeace Deutschland)

Wer sich wundert, weshalb es eines besonderen Tages zu Ehren der Frau bedarf, findet die Antwort in dem obenstehenden Zitat. Weltweit stehen Frauen noch immer viele Hürden im Weg. Das gilt insbesondere für die Berufswelt. Aus diesem Grund wurde gestern, dem 08. März, erneut der Weltfrauentag begangen. An diesem wird stets auf die Rechte der Frauen und geschlechtsspezifische soziale Ungleichheiten aufmerksam gemacht. Das diesjährige Motto: „Inspire Inclusion“.

Um ehrlich zu sein, habe ich, bevor ich das erste Mal eine Reise in die Elfenbeinküste unternommen habe, kaum daran gedacht, dass es den internationalen Frauentag überhaupt gibt, oder es schlichtweg vergessen. Verbringt man jedoch einige Zeit in diesem Land und das noch dazu im März, dann kann man erleben, welche Bedeutung diesem Tag hier beigemessen wird.

Afrikameister und was das mit Schule zu tun hat

0
0

„La Côte d‘Ivoire est le nouveau champion d‘Afrique!“ (zu Deutsch: „Die Elfenbeinküste ist der neue Afrikameister!“) Diese Nachricht hat im ganzen Land Freudengeschrei ausgelöst. Wenn Sie an meinen Artikel „Fußballfieber“ zurückdenken, so wissen Sie, dass der Africa-Cup dieses Mal in der Elfenbeinküste ausgetragen wurde, das Land, in dem ich derzeit lebe und unterrichte. 

Dass die Elefanten, so der Name der ivorischen Nationalmannschaft, nach einigen Höhen und Tiefen noch dazu den Sieg davontrugen – da können Sie sich sicher vorstellen, dass die Freude nochmal so groß war. Aber nicht nur das Land war in dieser Zeit im Ausnahmezustand, auch die Schule.

Abbildung 1: Der Pokal

Gute Idee, schlechte Ausführung

0
0

„Der Wert einer Idee liegt in ihrer Umsetzung.“ Thomas Edison (1847-1931), Elektrotechniker und Erfinder

Thomas Edison hat es auf den Punkt gebracht: Eine Idee allein bringt nichts. Sie muss sich auch sinnvoll in die Tat umsetzen lassen. Genau das hat sich vor Kurzem einmal mehr in unserer Schule bewahrheitet. Dort gab es nämlich zu Beginn des Schuljahres 2023/24 eine Neuerung, die in der Theorie recht gut klang, sich aber dann in der Realität als herbe Enttäuschung erwiesen hat.

Ein kleiner Sieg: Ich habe Nein gesagt!

0
0
Abb. 1: Einfach Nein!

Nein. Nicht. Nö. Fällt es Ihnen manchmal auch so schwer, das zu sagen? Im Arbeitsbereich kostet mich das Aussprechen dieser Worte oftmals riesige Überwindung. Zu sehr habe ich Angst vor möglichen negativen Konsequenzen. Dementsprechend ausweichend reagiere ich in solchen Fällen auf Bitten etc. Bloß, um die Menschen nicht vor den Kopf zu stoßen. Deshalb feiere ich umso mehr, dass ich es vor Kurzem dennoch gewagt habe, Nein zu sagen.

Fußballfieber

0
0
Abbildung 1: La Coupe d’Afrique des nations – Logo

Der Afrika-Cup (La Coupe d‘Afrique des nations (CAN) auf Französisch  oder Africa Cup of Nations auf Englisch). Dabei handelt es sich um das größte Fußball-Event in Afrika. Und dieses Jahr findet er tatsächlich in der Elfenbeinküste statt. Heute, am 13.01.2024, geht es los. Natürlich beginnt das Ganze mit einem Spiel der Nationalmannschaft. Bis zum 11. Februar werden die Spiele zwischen den Mannschaften ausgetragen, die sich qualifizieren konnten. Und natürlich ist alles aus dem Häuschen.

Sogar der Schulunterricht ist dem angepasst worden. Am kommenden Donnerstag, dem 18.01., und am nachfolgenden Montag, dem 22.01., spielt die ivorische Nationalmannschaft, genannt Les Éléphants. Aus diesem Grund fällt hier sogar der Unterricht aus, damit auch die Schüler*innen das Team anfeuern können. (Ob dafür wirklich ein ganzer Tag ausfüllen muss, steht natürlich auf einem anderen Blatt.) Dafür sollen die ausgefallenen Tage dann in den nächsten Schulferien nachgeholt werden. Unserer Schule wurde freigestellt, wie der Unterricht nachgeholt wird, da es sich hierbei um eine französische Schule handelt. Das hat jedoch auch für leichten Unmut gesorgt, wie Sie gleich erfahren werden.

Freude… mit einem leicht bitteren Beigeschmack

Natürlich sind alle gespannt, wie der Afrika-Cup ablaufen wird und natürlich auch, wie sich die Éléphants schlagen werden. Gleichzeitig hat sich der Freude aber auch ein leicht bitterer Geschmack beigemischt. Zumindest ist dies an meiner Schule so. Immer wieder flammen Diskussionen im Lehrerzimmer auf, weil die Schulleitung Folgendes entschieden hat: Statt in den Ferien werden die Stunden vom 18. und 22.01. über vier Mittwoche verteilt nachgeholt. Mittwochs haben die meisten Lehrkräfte nämlich traditionell nachmittags frei, weshalb dort Platz für diese „zusätzlichen“ Stunden ist. Meint zumindest die Schulleitung.

Prüfungen, die nicht Teil des generellen Unterrichts sind und an den besagten Tagen stattgefunden hätten, Sportkurse, die sonst mittwochs stattfinden, und eine Reihe weiterer Kurse wurden dafür allen Ernstes sogar auf vier verschiedene Samstage gelegt. Die betroffenen Lehrer*innen haben sich natürlich schön bedankt. Anstatt sich also voll und ganz auf das Spektakel rund um den Afrika-Cup konzentrieren zu können, müssen viele Lehrkräfte auch an Tagen in die Schule kommen, an denen sie sonst gar nicht unterrichten. Der Unmut ist deutlich zu spüren.

Und auch ich bin davon betroffen. Mittwochs habe ich in diesem Schuljahr meinen freien Tag. Wegen zweier Tage, die also plötzlich frei sind, werde ich nun an vier meiner freien Tage doch in die Schule kommen müssen. Das passt mir natürlich gar nicht. Denn es ist schon angenehm, einen freien Tag in der Woche zu haben, an welchem ich Termine wie zum Beispiel bei der Bank erledigen kann. Auch finde ich es angenehm, dass ich nach zwei sehr vollen Schultagen montags und dienstags einen Pause habe. Aber gut, es hilft ja nichts.

Was, wenn sie gewinnen?

Viele Lehrkräfte fragen sich allerdings auch, was passieren wird, sollte unsere Nationalmannschaft über die Vorrunde hinauskommen. Müssen wir dann weiterhin Mittwoch nachmittags arbeiten und die betroffenen Lehrkräfte sogar samstags? Zu hoffen ist natürlich, dass die Schulleitung in besagtem Fall das Gespräch mit uns suchen wird. Sicherlich hätte die Lehrerschaft gute Vorschläge, wie ein weiterer Stundenausfall nachgeholt werden könnte, ohne dass alle übermäßig belastet werden.

Abschließend…

Nun gilt es aber natürlich erstmal, sich auf das ganze Spektakel einzulassen und zu schauen, wie sich das Ganze entwickelt. Ich freue mich auf jeden Fall auf den Afrika-Cup und vor allem auf das Spiel heute Abend. Natürlich werde ich Sie auf dem Laufenden halten, wie sich die Éléphants schlagen und ob sich der Afrika-Cup noch in irgendeiner Weise auf den Schulalltag auswirken wird.

Auf jeden Fall kann ich Ihnen schon berichten, dass uns gestern mitgeteilt wurde, dass die Lernenden dem Unterricht im Fußballtrikot beiwohnen dürfen. Selbstverständlich wird sich auch das Verhalten einiger Schüler*innen in der Zeit etwas ändern: Mit Sicherheit wird die Aufmerksamkeit vieler schrumpfen, so sehr werden ihre Gedanken um das Thema Fußball kreisen. Die Spannung steigt also in vielerlei Hinsicht.

Abbildungsverzeichnis:

Das Jahr geht zu Ende… – Vorsätze, die den Januar überdauern

0
0

Kaum hat man den Weihnachtsbraten verdaut und die Feiertage überstanden, steht auch schon das neue Jahr vor der Tür. Und mit all seinen Traditionen kommt auch eine daher, die immer wieder aufs Neue diskutiert wird: Neujahrsvorsätze. Von vielen gehasst, versuchen doch nur allzu viele Menschen, diese dennoch direkt ab dem Neujahrstag umzusetzen. Eine bessere Ernährung, mehr Bewegung, mit schlechten Angewohnheiten aufzuhören und, und, und. Wie wir alle wissen, halten nur die Wenigsten diese Vorhaben durch und spätestens Ende Januar sind alle guten Vorsätze auch schon über den Haufen geworfen.

Abbildung 1: „Happy New Year 2024“

Countdown bis Weihnachten – Ruhe-Inseln gegen den Stress

1
0

Auch, wenn der Dezember oftmals mit viel Stress verbunden ist, so erwärmt der Gedanke an diese Zeit stets mein Herz. Insbesondere sind es die Adventszeit und das Weihnachtsfest selbst. In meinen Erinnerungen und Gedanken sehe ich dann die vielen Lichter in der dunklen Zeit, rieche die Gerüche – speziell aus dem Backofen, in dem das Weihnachtsessen oder Kekse vor sich hin backen -, höre die Musik, sehe die Dekorationen, spüre die Wärme des Hauses, während es draußen eisig kalt ist, sehe den Adventskalender und, und, und.

Tablets im Unterricht – Auf ein “Yea!“ folgt ein “Nay!“…

0
0

Ich muss hier mal ein bisschen meinem Ärger und auch meiner Enttäuschung Luft machen. Denn eine Sache, der ich überwiegend mit Vorfreude entgegenblickte, hat sich inzwischen mehr oder weniger als Enttäuschung erwiesen. Dabei handelt es sich um Tablets, die uns Fremdsprachenlehrkräften seit diesem Schuljahr zur Verfügung stehen. 

Natürlich wurde uns wärmstens ans Herz gelegt, diese auch recht bald im Unterricht einzusetzen. Erst war ich etwas unsicher, wie ich dieses Medium sinnvoll einsetzen könnte. Aber als ich dann Ideen hatte, war ich gespannt auf den ersten Einsatz in einigen meiner Klassen. Ich hoffte, dass die Schüler*innen genauso interessiert daran sein würden wie ich.

„Das mache ich, wenn ich mal Zeit habe.“

0
0

Kommt Ihnen der obenstehende Satz ebenso bekannt vor wie mir? Wenn ja, dann werden Sie auch wissen, dass aus „wenn ich mal Zeit habe“ ganz schnell „nie“ wird. Dabei strömen von überall her so viele tolle Ideen auf uns ein. Dabei geht es mir so, dass, sobald ich etwas höre, sehe, lese, was auch nur ansatzweise von Interesse für meinen Unterricht sein könnte, sich die Rädchen in meinem Gehirn zu drehen beginnen.

Bis sie dann irgendwann stoppen.

Und warum tun sie das? Natürlich, weil es wieder mal an der nötigen Zeit hapert. Denn diese tollen Ideen müssen schließlich von meinem Kopf in die Realität beziehungsweise in etwas Brauchbares übertragen werden. In der Regel ist für diesen Prozess allerdings auch eine Form von Recherche nötig, zumindest aber das Erstellen von Materialien.

Ressourcenmangel

Spreche ich von „Ressourcenmangel“, meine ich hiermit nicht den Mangel an finanziellen oder personellen Mitteln, unter welchem Schulen so oft zu leiden haben. Ich meine damit etwas ganz anderes. 

Keine Zeit…

Die Ressource, die für das Übertragen unserer Gedanken und Ideen in etwas Brauchbares vonnöten ist, ist diejenige, von der wir, gefühlt, am wenigsten haben: Zeit.

So geht es mir zumindest. Denn bevor ich die Zeit aufbringen kann, um über etwas (für mich) Neues zu recherchieren und/oder Materialien für besondere Aufgaben zu erstellen, die sich nicht an einem Lehrwerk oder Ähnlichem orientieren oder diesem entnommen wurden, muss erstmal alles andere erledigt sein. Also: Erst die Pflicht, dann die Kür. Erledige ich meine Aufgaben nicht in dieser Reihenfolge, bin ich mit meinen Gedanken erfahrungsgemäß nicht ganz bei der Sache. Schließlich ist ja ein zentraler Aspekt noch nicht von der To do-Liste gestrichen.

Das Erledigen meiner anderen Aufgaben wie die grundlegende Unterrichtsplanung, das Konzipieren von Klassenarbeiten/Klausuren/Tests et cetera, deren Korrektur/Bewertung und so weiter erfordern aber oftmals derart viel Zeit, dass mir für Besonderes zumeist keine oder zumindest kaum Zeit bleibt.

Das finde ich sehr frustrierend.

Dies wurde mir in der vorletzten Woche wieder einmal vor Augen gehalten. Denn da nahm ich an einer zweitägigen Fortbildung statt, in deren Rahmen erneut Interessantes vorgestellt und auf mir neue Tools verwiesen wurde. Nur allzu gern würde ich mehr darüber in Erfahrung bringen. Aber wie?

…und keine Energie

Eine Kollegin erzählte mir, dass sie aus diesem Grund abends oftmals länger in der Schule bleibt, um im Internet zu recherchieren und dabei idealerweise auf Interessantes und Neues zu stoßen. Die Idee finde ich grundsätzlich gut, aber hier kommt eine weitere Ressource ins Spiel, die wichtig ist, an der es mir aber – speziell abends – ebenfalls oft mangelt: Energie. Nach einem langen Schultag fällt es mir nämlich oft schwer, mich noch allzu lange auf anspruchsvolle Aufgaben zu konzentrieren. Schönes speziell für die Oberstufe zu finden, wird dadurch erheblich erschwert.

Auch kenne ich einige Kollegen*innen, die so viel Zeit und Arbeit in ihren Unterricht investieren, dass sie dabei aber auch erheblich an Schlaf und damit einhergehend Energie einbüßen. Das ist mir nicht möglich. Zum einen merke ich in letzter Zeit, dass ich diese Kraftreserven nicht mehr oder zumindest augenblicklich nicht habe. Allerdings bin ich auch nicht dazu bereit, derart Raubbau an meiner eigenen Gesundheit zu treiben, nur um meinem Unterricht stetig Neues und Interessantes hinzufügen zu können.

Was tun?

Folgende Frage stellt sich also: Wie schafft man es in der zur Verfügung stehenden Zeit, die eigenen Aufgaben zur persönlichen Zufriedenheit zu erledigen und zusätzlich noch nach Neuem zu recherchieren, was idealerweise (direkt) in den eigenen Unterricht integriert werden kann, ohne die eigenen Energiereserven vollends auszuschöpfen?

Derzeit habe ich noch keine echte Antwort auf diese Frage gefunden. Zumindest versuche ich, meinen Unterricht so ansprechend und interessant wie möglich zu gestalten. Ich habe den Eindruck, dass mir das auch immer besser gelingt. Zumindest habe ich in letzter Zeit viele positive Rückmeldungen erhalten. Und das ohne vorherige Nachfrage nach Feedback.

Abschließend…

In den vergangenen Artikeln habe ich viel darüber geschrieben, wie stark die Arbeit mich vereinnahmte. Inzwischen merke ich, dass es langsam besser wird. Das liegt nicht nur daran, dass die zusätzliche Klasse nun von der anderen Lehrkraft übernommen wurde (mehr dazu unter: „Geht das schon wieder los??? oder Ich hätte es besser wissen müssen…“), sondern auch an meiner generellen Gefühlslage. Ich fühle ich mich langsam besser und so langsam kommen auch wieder die Ideen zurück.

Inspirationen fallen wieder auf fruchtbaren Boden. Anstatt nur stumpf und passiv das vom Schulbuch Vorgeschlagene umzusetzen, weil für mehr keinerlei Energie – geschweige denn Zeit – zur Verfügung stand, werde ich wieder kreativer. Die Rädchen in meinem Gehirn beginnen sich wieder zu drehen. Und noch wurden sie dabei nicht unterbrochen. Dementsprechend beginnt auch die Hoffnung wieder in mir zu keimen. Nämlich die, Neugelerntes oder Entdeckungen nicht nur irgendwo niederzuschreiben oder abzuheften, um deren Fortführung auf später verschieben zu müssen, sondern diese tatsächlich weiter vertiefen und sogar in etwas für meinen Unterricht Nützliches umsetzen zu können.

Ein Daumendrücken Ihrerseits könnte ich da auf jeden Fall gebrauchen. Über meine Fortschritte werde ich Sie wie immer auf dem Laufenden halten.

Abbildungsverzeichnis:

Seite 1 von 11

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén